Spielplatz

Aphro­di­te und das He­fe­wei­zen

10. April 2011 | von
Aphro­di­te und das He­fe­wei­zen

Der Ka­chel­ofen hielt sich mit vier Säu­len und ei­nem Ofen­rohr an der Decke fest, konn­te man mei­nen. Aber es war um­ge­kehrt. Erst­mals ver­riet ich das Ge­heim­nis: Der grie­chi­sche Rie­se At­las stand hier ge­tarnt als Ka­chel­ofen zwi­schen den Ti­schen und trug den Him­mel auf sei­nen Schul­tern, am Ran­de der Er­de, kurz vor dem Gar­ten der Hes­pe­rie­den, ganz im We­sten der al­ten Welt, dort, wo vor­hin die Ve­nus ver­schwand. ... [wei­ter]



hy­bris und va­ni­tas

20. März 2011 | von
hy­bris und va­ni­tas

kurz
stockt der atem
an­ge­sichts
der bil­der
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Gro­ßes und klei­nes Glück

14. März 2011 | von
Gro­ßes und klei­nes Glück

Geh du schon vor,
ich komm gleich nach.
Du mußt heut Nacht
al­lein ins Bett, mein Schneck.
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Mei Gross­vad­der

13. Februar 2011 | von
Mei Gross­vad­der

Mei Groß­vad­der wor a ganz nor­ma­ler jun­ger Mo, iich mahn etz so vom Aus­sehng her. Net bson­ders schee, ob­ber a net nersch. Und amol hat er si a Schnorrn wachsn lassn, dou hat er aus­gschaut wie a rich­ti­cher Ita­lie­ner. Dou hom­mer nu a Bild. Und an Bau­ern­hof hat er a ghat. Und amol hat er uns er­zählt, dass domols a Hei­rats­ver­mitt­le­ri gehm hat. Die hat erscht al­les aus­kund­schaft und der­noch die Sach’ aus­ghandlt. ... [wei­ter]



Ita­li­en

12. Februar 2011 | von
Ita­li­en

Wir gin­gen so da­hin,
er­schöpft
von über­vol­lem Tag;

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Zu­fall

1. Februar 2011 | von
Zu­fall

Der Kin­der we­gen zogt ihr raus aufs Land.
Die sind längst aus dem Haus, das viel zu groß
für dich al­lein ist, weil: dein er­ster Mann
war ei­ne – wenn auch lan­ge – Pha­se bloß.
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Ein Vo­gel

23. Januar 2011 | von
Ein Vo­gel

Wie er die Wür­mer, lang und dünn
aus sei­nem Kröp­fe würgt.
Und in die auf­ge­sperr­ten Schnä­bel
krei­schen­der Jun­gen stopft.
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Athen

16. Januar 2011 | von
Athen

Schon zwei­mal war ich in Athen
und nie fand ich es schön.
Ver­lo­ren fand ich mich, al­lein,
in ei­ner Wü­ste, rie­sen­groß, aus Stein.
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Pe­trar­ca, al­ter Schwe­de

11. Januar 2011 | von
Pe­trar­ca, al­ter Schwe­de

Ich find schon dei­ne Phan­ta­sie­ge­schich-
ten grau­en­haft, doch über­haupt kein Kopf
hab ich für dei­nen Ly­rik­quatsch. Wie’n Kropf,
ist der, so ass­lig, krank und über­flüs­sig!
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Das Ka­mel

5. Januar 2011 | von
Das Ka­mel

Es ruht im Sand mit Ma­je­stät,
viel tau­send Jah­re schon.
Der Blick ist un­be­wegt.

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Die Pan­the­rin

30. Dezember 2010 | von
Die Pan­the­rin

Die Pan­the­rin, die rä­kelt sich,
wacht auf aus lan­gem Schlum­mer.
Putzt Fell und Pfo­ten säu­ber­lich,
streift ab den inn’ren Kum­mer.
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Das Schif­fer­kla­vier

26. Dezember 2010 | von
Das Schif­fer­kla­vier

Der Wil­li hätt halt gor zu gern a Schif­fer­kla­vier ghabt, ober wou­her neh­ma und net stehln, so mittn im Kriech. A Klas­sen­ka­me­rod vom Wil­li, den sei­ne Leit homm a Ze­ment­fa­brik ghabt – Ze­ment hat mer a im Kriech vil braucht – der wor im Be­sitz von sou an­e­ra Ziech­orgl. Und wenn der Wil­li den hat ab­schreibn lassn, dou hat er draf spiln derfn. An die Werk­toch zwan­zich Mi­nutn und am Sunn­toch a hal­be Stund. ... [wei­ter]