Fuss­bal­le­ri­scher Jah­res­rück­blick 2011

31. Dezember 2011 | von | Kategorie: Sport

Wie be­reits im ver­gan­ge­nen Jahr möch­te ich an die­ser Stel­le auch die­ses Mal das heu­te ab­lau­fen­de Jahr mit ei­nem kur­zen fuss­bal­le­ri­schen Rück­blick noch­mals Re­vue pas­sie­ren las­sen.

Zum Jahresabschluss durfte man nochmals feiern: Sieg im Derby gegen den 1. FC Nürnberg!  (Foto: Andreas Rümler / »Färdder«)

Zum Jah­res­ab­schluss durf­te man noch­mals fei­ern:
Sieg im Der­by ge­gen den 1. FC Nürn­berg!
(Fo­to: An­dre­as Rüm­ler / »Färd­der«)

Ja­nu­ar

Im Ja­nu­ar gab es für die auch zur Sai­son­mit­te noch im­mer auf­stiegs­am­bi­tio­nier­te SpVgg ei­ne Hi­obs­bot­schaft nach der näch­sten. Zahl­rei­che Lei­stungs­trä­ger wie Max Grün oder Kings­ley Onueg­bu ver­letz­ten sich der Rei­he nach. Zeit­wei­se fiel die hal­be Stamm­elf aus – die Nach­rücker aus dem zwei­ten Glied und der ei­gens für die Rück­run­de aus­ge­lie­he­ne Alex­an­der Wal­ke lei­ste­ten aber gan­ze Ar­beit und lie­ßen na­he­zu kei­nen Qua­li­täts­un­ter­schied er­ken­nen. Be­son­ders der aus der Ju­gend nach­ge­rück­te Fe­lix Klaus, der auf­grund sei­ner tol­len Lei­stung zum Sai­son­ende von den Fans zum »Spie­ler des Jah­res« ge­wählt wur­de, stach da­bei be­son­ders her­vor.

 
Fe­bru­ar

In der Li­ga ver­lief al­les nach Plan. Man be­hielt wei­ter­hin den Kon­takt nach oben und es durf­te wei­ter vom Auf­stieg ge­träumt wer­den. Ge­gen den da­ma­li­gen Mit­auf­stiegs­kon­kur­ren­ten En­er­gie Cott­bus konn­te man gar mit 3:1 ge­win­nen. Die Freu­de über die­sen Sieg hielt aber nur kurz, denn na­he­zu zeit­gleich zum Spie­len­de wur­de der Tod von Ed­gar Bur­kart ver­mel­det. Bur­kart, der über Jahr­zehn­te dem Ver­ein als Fan und Funk­tio­när treu blieb und ein ge­ne­ra­ti­ons­über­grei­fen­des Idol war, ver­starb im Al­ter von 66 Jah­ren. Die Fans wür­dig­ten sein Ab­le­ben spä­ter mit ei­ner viel­be­ach­te­ten Cho­reo­gra­phie, die ein­drucks­voll den Stel­len­wert Bur­karts ver­deut­lich­te.

 
März

We­nig spek­ta­ku­lär ver­lief der März. Die an­geb­li­che Über­mann­schaft von Her­tha BSC ga­stier­te im Ron­hof – und ge­wann. Den­noch war man wei­ter­hin oben mit dran. In Ja­pan beb­te die Er­de. Ei­ne Asi­en­rei­se des mon­te­ne­gri­ni­schen Fuß­ball­ver­ban­des, zu wel­cher der Für­ther Mit­tel­feld­spie­ler Mil­o­rad Pe­ko­vic ein­ge­la­den war, wur­de dar­auf­hin ab­ge­sagt. Das 100-jäh­ri­ge Ju­bi­lä­um des Sport­parks Ron­hof war auch ei­ni­ge Mo­na­te nach dem ei­gent­li­chen Er­eig­nis wei­ter­hin ein The­ma – die Son­der­aus­stel­lung zum The­ma im Stadt­mu­se­um Fürth wur­de noch­mals ver­län­gert.

 
April

Das War­ten hat­te ein En­de! Der all­seits be­lieb­te Trai­ner Mi­ke Büskens, der wohl auch An­ge­bo­te aus der 1. Bun­des­li­ga vor­lie­gen hat­te, ver­län­ger­te sei­nen aus­lau­fen­den Ver­trag um ein wei­te­res Jahr. Die Für­ther Fan­grup­pie­rung Ho­ri­dos 1000 setz­te ein Zei­chen und blieb dem Aus­wärts­spiel beim TSV 1860 Mün­chen fern und rief auch an­de­re Fans da­zu auf, das Spiel nicht zu be­su­chen. Grund hier­für wa­ren noch im­mer die Vor­komm­nis­se wäh­rend des Spiels im DFB-Po­kal ein Jahr zu­vor beim FC Bay­ern Mün­chen, als Ord­ner und Po­li­zei über­zo­gen ge­gen den Für­ther An­hang vor­gin­gen. Ver­ein und Po­li­tik schal­te­ten sich dar­auf­hin ein – ge­sche­hen war bis­lang je­doch nichts. Am Bild­schirm sa­hen die dem Boy­kott­auf­ruf ge­folg­ten Da­heim­ge­blie­be­nen ei­ne 0:3‑Niederlage ih­rer SpVgg beim TSV. Ein her­ber Rück­schlag vier Spiel­ta­ge vor dem Sai­son­ende – die Für­ther Auf­stiegs­träu­me schie­nen er­neut zu plat­zen.

 
Mai

Die SpVgg ver­such­te noch ein­mal al­les, um das gro­ße Ziel Auf­stieg am En­de doch noch zu packen. Zum Aus­wärts­spiel in Ober­hau­sen stell­te der Ver­ein ko­sten­lo­se Fan­bus­se. Zwar konn­te man die­ses Spiel auch deut­lich mit 4:1 aus Für­ther Sicht ge­win­nen, am En­de soll­te es aber den­noch wie­der nichts wer­den mit der 1. Bun­des­li­ga in Fürth. Nur vier Punk­te fehl­ten für das Er­rei­chen des Re­le­ga­ti­ons­plat­zes. Die Spiel­zeit 2010/11 schloss die SpVgg nach dem Re­mis am letz­ten Spiel­tag ge­gen Düs­sel­dorf auf dem 4. Ta­bel­len­platz ab. Auf­grund der Um­stän­de, sprich die zahl­rei­chen ver­let­zungs­be­ding­ten Aus­fäl­le, muss man die Sai­son aber den­noch als er­folg­reich be­trach­ten. Un­se­re Mann­schaft gab al­les und konn­te am En­de im­mer­hin ih­re be­ste Sai­son­plat­zie­rung in der 2. Bun­des­li­ga über­haupt er­rei­chen. Gleich­zei­tig zog man ei­nen Strich un­ter den My­thos des »Nicht-Wol­lens«, der der SpVgg nach di­ver­sen ver­geig­ten Nicht-Auf­stie­gen an­haf­te­tet. Der Wil­le war da und auch stets zu se­hen – pein­li­che Nie­der­la­gen ge­gen ver­meint­lich schwä­che­re Mansn­chaf­ten blie­ben größ­ten­teils aus.

 
Ju­ni

Im Ju­ni be­gann die Vor­be­rei­tung auf die neue Spiel­zeit. Zahl­rei­che Neu­zu­gän­ge wie Oli­vi­er Oc­ce­an oder der Rück­keh­rer Da­ni Scha­hin konn­ten in der Klee­blatt­stadt be­grüßt wer­den. Das Für­ther Ei­gen­ge­wächs Ste­phan Schröck er­hielt ei­ne Ein­la­dung zur phil­ip­pi­ni­schen Na­tio­nal­mann­schaft und gab En­de Ju­ni in der asia­ti­schen Vor­ausschei­dungs­run­de vor der WM-Qua­li­fi­ka­ti­on in Sri Lan­ka sein Län­der­spiel­de­büt. Im Sport­park Ron­hof ruh­te zwar noch der Ball – ab­seits des Ra­sens aber wur­de be­reits kräf­tig ge­wer­kelt. Die bis­her bun­ten Flut­licht­ma­sten be­ka­men ei­nen neu­en weiß-grü­nen An­strich und auf der Haupt­tri­bü­ne be­gann man im VIP-Be­reich mit der De­mon­ta­ge der Schitz­scha­len. Die­se wur­den durch neue, be­heiz­ba­re Sit­ze aus­ge­tauscht.

 
Ju­li

Vor Be­ginn der neu­en Spiel­zeit konn­te der Ver­ein ei­nen neu­en Dau­er­kar­ten­re­kord ver­mel­den. Mehr als 3500 Kar­ten wur­den ab­ge­setzt! Die In­ha­ber des Sai­son­abos wur­den je­doch am er­sten Spiel­tag zu­nächst ent­täuscht. Im er­sten Sai­son­spiel zu­hau­se ge­gen den Bun­des­li­ga­ab­stei­ger Ein­tracht Frank­furt ver­lor man mit 2:3 – nach 2:0‑Führung. Sport­lich ge­se­hen je­doch nur ein kurz an­hal­ten­der Rück­schlag, denn schon am 2. Spiel­tag mel­de­te man sei­ne An­sprü­che an die Auf­stiegs­plät­ze mit ei­nem deut­li­chen 4:0‑Erfolg aus­wärts bei Uni­on Ber­lin ein­drucks­voll an. Im DFB-Po­kal er­reich­te man beim Eims­büt­te­ler TV, der nach dem Aus­tritt der er­sten und zwei­ten Mann­schaft nur mit ei­ner Ju­gend­mann­schaft an­trat, nach ei­nem 10:0‑Auswärtssieg die näch­ste Run­de.

 
Au­gust

Oh­ne Ma­kel ver­lief der Au­gust für un­se­re Elf. Man eil­te von Sieg zu Sieg und ge­wann al­les, was es zu ge­win­nen gab. Le­dig­lich in ei­nem Test­spiel ge­gen Augs­burg muss­te man sich ge­schla­gen ge­ben – aber Test­spie­le in­ter­es­sie­ren nicht. Als Ta­bel­len­füh­rer der 2. Bun­des­li­ga schloss man den Mo­nat ab.

 
Sep­tem­ber

Nach sechs sieg­rei­chen Li­ga­spie­len in Fol­ge muss­te man sich Mit­te des Mo­nats erst­mals mit ei­nem tor­lo­sen Re­mis beim Ta­bel­len-Schluss­licht Ale­man­nia Aa­chen zu­frie­den ge­ben. Die SpVgg blieb aber wei­ter auf Kurs und blieb auch in den nach­fol­gen­den Par­tien un­ge­schla­gen. Die Son­der­aus­stel­lung an­läss­lich des 100-jäh­ri­gen Ju­bi­lä­ums des Sport­parks Ron­hof im Stadt­mu­se­um Fürth schloss nun end­gül­tig sei­ne Pfor­ten.

 
Ok­to­ber

Der Mo­nat Ok­to­ber ver­lief zu­nächst nach Plan. In der Li­ga blieb man wei­ter un­ge­schla­gen auf Auf­stiegs­kurs, im DFB-Po­kal ge­wann man ge­gen Pa­der­born und zog ins Ach­tel­fi­na­le ein. Erst En­de Ok­to­ber gab es ei­nen Rück­schlag, denn mit ei­ner 1:3‑Niederlage ge­gen Auf­stei­ger Braun­schweig muss­te man sich erst­mals seit dem 1. Spiel­tag wie­der ge­schla­gen ge­ben. Ge­ju­belt wur­de aber den­noch, denn im DFB-Po­kal wur­de uns der 1. FC Nürn­berg zu­ge­lost – das Der­by­fie­ber mach­te sei­ne Run­de.

 
No­vem­ber

An den drei Spiel­ta­gen im No­vem­ber war al­les da­bei, was der Fuß­ball er­geb­nis­mä­ßig zu bie­ten hat. Ein Re­mis ge­gen St. Pau­li, ein Sieg ge­gen den FSV Frank­furt so­wie ei­ne Nie­der­la­ge bei For­tu­na Düs­sel­dorf. Der Kar­ten­vor­ver­kauf für das Po­kal­spiel beim 1. FC Nürn­berg lief an und die Nach­fra­ge war enorm. In­ner­halb kür­ze­ster Zeit war die 254. Neu­auf­la­ge des Fran­ken­der­bys aus­ver­kauft. Gu­te Zah­len wur­den auch auf der Bi­lanz­pres­se­kon­fe­renz En­de des Mo­nats ver­mel­det: SpVgg-Prä­si­dent Hel­mut Hack konn­te er­neut ei­nen Ge­winn und ei­ne deut­li­che Ge­winn­stei­ge­rung ver­mel­den!

 
De­zem­ber

Der De­zem­ber stand ganz im Zei­chen des Fran­ken­der­bys. Die Vor­freu­de auf das sport­li­che Kräf­te­mes­sen im DFB-Po­kal beim ewi­gen Ri­va­len aus der Nach­bar­stadt war groß. Den­noch ver­lor man auch das ei­gent­li­che Sai­son­ziel Auf­stieg nicht aus den Au­gen und ging auch in der Li­ga wei­ter kon­zen­triert zur Sa­che. Im letz­ten Li­ga­spiel des Jah­res ge­gen Uni­on Ber­lin ge­wann man vor ei­ge­nem Pu­bli­kum noch­mals deut­lich mit 5:0 und über­win­tert da­mit auf dem 2. Ta­bel­len­platz. Zum Ab­schluss ei­nes er­folg­rei­chen Jah­res stand nun al­so nur noch das Fran­ken­der­by auf dem Pro­gramm. Und es wur­de ein Spiel, wel­ches je­dem Für­ther Fan noch lan­ge in Er­in­ne­rung blei­ben wird. Mit 10 Mann ge­wann man am En­de nach ei­ner gu­ten kämp­fe­ri­schen Lei­stung ge­gen 11 Nürn­ber­ger! Zum Der­by­hel­den stieg das Für­ther Ei­gen­ge­wächs Ed­gar Prib auf, der mit dem ein­zi­gen Tref­fer des Spiels ganz Fürth in kol­lek­ti­ven Ju­bel ver­setz­te. Ne­ben dem sport­li­chen Aspekt ist mit dem Er­rei­chen des Po­kal-Vier­tel­fi­na­les auch ei­ne wich­ti­ge Zu­satz­ein­nah­me in Mil­lio­nen­hö­he für die SpVgg ver­bun­den.

 
Sport­lich so­wie fi­nan­zi­ell ge­se­hen kann die SpVgg das Jahr 2011 so­mit er­neut er­folg­reich ab­schlie­ßen. Le­dig­lich der neu­er­li­che Nicht-Auf­stieg zur Jah­res­mit­te nagt noch ein we­nig an der Fan­see­le, aber man ar­bei­tet, ein­mal mehr, wei­ter am gro­ßen Ziel und die Chan­chen ste­hen auch die­ses Mal nicht schlecht. Man kann al­so ge­spannt sein, was 2012 brin­gen wird.

Ein Kommentar zu »Fuss­bal­le­ri­scher Jah­res­rück­blick 2011«:

  1. [...] auf den Sei­ten der Für­ther Frei­heit tun. Auf die­sem Bür­ger­blog ha­be ich ei­nen klei­nen weiß-grü­nen Jah­res­rück­blick [...]

Kommentar-Feed RSS-Feed für Kommentare nur zu diesem Beitrag

Kommentar abgeben:

Hinweis: Wegen ausufernden Spam-Bombardements müssen derzeit leider alle eingehenden Kommentare zunächst vom Herausgeber gesichtet und dann manuell freigegeben werden. Danke für Ihr Verständnis!