Wie­der ein Stück SpVgg-Ge­schich­te we­ni­ger: Ed­gar Bur­kart ver­stor­ben!

13. Februar 2011 | von | Kategorie: Sport

Trotz des Heim­siegs ge­gen Cott­bus (Fürth ge­wann 3:1) hängt seit ge­stern Nach­mit­tag ein Trau­er­schlei­er über der Klee­blatt­stadt. Das Ur­ge­stein Ed­gar Bur­kart ist im Al­ter von 66 Jah­ren ver­stor­ben.

Bur­kart, den in der Kind­heit auf­grund sei­nes Wohn­or­tes in der Nä­he des Lohnert-Sport­plat­zes vie­le nur den »Loh­ner« nann­ten, war seit ei­nem Be­such ei­nes Heim­spiels im Ron­hof im Jah­re 1951 der SpVgg ver­bun­den. Erst als Fan, da­nach ab 1974 in di­ver­sen Po­sten im Ver­ein. 1989, als die da­ma­li­ge SpVgg Fürth kurz vor dem Bank­rott stand, wur­de er dann zum Prä­si­den­ten ge­wählt. Zu sei­nen »Mar­ken­zei­chen« aus al­ten Ta­gen ge­hör­ten vor al­lem lang­at­mi­ge, in Für­ther Dia­lekt ge­hal­te­ne Re­den vor den Heim­spie­len im da­mals noch run­den Ron­hof und stets mar­ki­ge Sprü­che.

Un­ter sei­ner Füh­rung ging es Stück für Stück wie­der berg­auf mit dem Ver­ein. Mit sei­nem Pen­dant aus Ve­sten­bergs­greuth, Hel­mut Hack, fä­del­te er 1995 den Zu­sam­men­schluss der SpVgg Fürth mit dem TSV Ve­sten­bergs­greuth ein und schuf da­mit die Grund­la­ge für die Rück­kehr in den Pro­fi­fuss­ball. Seit­her war Bur­kart als Vi­ze­prä­si­dent für den in SpVgg Greu­ther Fürth um­be­nann­ten Ver­ein tä­tig, ehe er im ver­gan­ge­nen No­vem­ber auf der Mit­glie­der­ver­samm­lung sei­nen ge­sund­heits­be­ding­ten Rück­zug be­kannt gab und gleich­zei­tig zum Eh­ren­mit­glied des Prä­si­di­ums er­nannt wur­de. Bur­kart war zu die­sem Zeit­punkt be­reits schwer ge­zeich­net von ei­ner sich im Jahr 2008 zu­ge­zo­ge­nen Er­kran­kung. Geh­hil­fe und Sau­er­stoff­ge­rät hin­der­ten ihn je­doch nicht dar­an, re­gel­mä­ßig die Spie­le der SpVgg live im Sta­di­on zu ver­fol­gen und auch an di­ver­sen Ver­an­stal­tun­gen, u.a. ei­ner un­ter­halt­sa­men Po­di­ums­dis­kus­si­on im No­vem­ber, teil­zu­neh­men.

Zwei­fels­oh­ne hat die SpVgg Ed­gar Bur­kart sehr viel zu ver­dan­ken und mit ihm geht wie­der ein gro­ßes Stück Ver­eins­ge­schich­te von uns. Er hat ge­schafft, was nur we­ni­ge Funk­tio­nä­re im Fuss­ball ge­schafft ha­ben, näm­lich sei­ne Be­liebt­heit im Um­feld über vie­le Jahr­zehn­te hin­weg auf­recht­zu­er­hal­ten. Nicht zu­letzt des­we­gen wird er je­dem, der in ir­gend­ei­ner Wei­se mit der SpVgg zu tun hat, stets in po­si­ti­ver Er­in­ne­rung blei­ben und ei­ne gro­ße Lücke hin­ter­las­sen.

Stichworte: , , , ,

5 Kommentare zu »Wie­der ein Stück SpVgg-Ge­schich­te we­ni­ger: Ed­gar Bur­kart ver­stor­ben!«:

  1. Rosi sagt:

    Ich ha­be Ed­gar Bur­kart per­sön­lich ken­nen­ge­lernt. Er re­spek­tier­te die Men­schen al­ler Schich­ten und blieb im­mer auf dem Bo­den. Er sag­te sei­ne Mei­nung of­fen ob­wohl die­se nicht im­mer gut an­kam.

    Be­son­ders mensch­lich wird er al­len sehr feh­len.

    Lie­ber Herr Bur­kaft ich und mei­ne Fa­mi­le wer­den SIe im­mer in lie­be­vol­ler Er­in­ne­rung be­hal­ten.

  2. Philipp Steffen sagt:

    Die Fu­si­on mit Greuth ist ja streit­bar. Aber ob der heu­ti­ge Fuß­ball je wie­der sol­che Per­sön­lich­kei­ten her­vor­brin­gen wird?

  3. Michael A sagt:

    Als ech­tem Für­ther geht mir der Ab­schied vom Loh­ner sehr nah, hat­te ich doch auch noch die Ge­le­gen­heit, sei­ne oben er­wähn­ten Halb­zeit­an­spra­chen und di­ver­se an­de­re au­then­ti­sche und ein­ma­li­ge Auf­trit­te mit­zu­er­le­ben. Das un­ter­schei­det ihn für mich von den an­de­ren ak­tu­el­len Trau­er­fäl­len der SpVgg, die ich auf­grund mei­nes Al­ters nicht ken­nen­ler­nen konn­te.

    Die Fu­si­on mit Ve­sten­bergs­greuth (der Re­spekt ge­bie­tet, den Orts­na­men aus­zu­schrei­ben) ist in mei­nen Au­gen ei­ne der wich­tig­sten Ent­schei­dun­gen in 108 Jah­ren Ver­eins­ge­schich­te, denn so wie es am Ron­hof noch vor 16 Jah­ren aus­ge­se­hen hat, ist es durch­aus rea­li­stisch, dass der Loh­ner die SpVgg über­lebt hät­te...

    So hat ge­ra­de er die­se wich­ti­ge und in mei­nen Au­gen ab­so­lut rich­ti­ge Wei­chen­stel­lung ge­setzt und sich so sei­nen Platz im Ge­schichts­buch der SpVgg ver­dient.

  4. Florian H. sagt:

    Ich kann mei­nem Vor­schrei­ber nur voll­ends Recht ge­ben!

    Auch wenn uns der Ab­schied von un­se­rer »al­ten SpVgg« sehr schwer ge­fal­len ist, hat der Loh­ner al­ler Wi­der­stän­de zum Trotz die viel­leicht wich­tig­ste und rich­tig­ste Ent­schei­dung in der Ge­schich­te des Für­ther Klee­blatts ge­trof­fen.

    Oh­ne ihn und oh­ne die­se Ent­schei­dung sich mit Ve­sten­bergs­greuth zu ver­ei­nen, wür­den wir viel­leicht heu­te schon in ei­ner Woh­nung hocken, auf de­ren Grund und Bo­den wir vor ei­ni­gen Jah­ren noch un­se­ren Klee­blätt­lern zu­ge­ju­belt ha­ben.

    Der Loh­ner wird mir per­sön­lich sehr feh­len, er ge­hört ein­fach zu mei­nem Le­ben mit der SpVgg.

Kommentar-Feed RSS-Feed für Kommentare nur zu diesem Beitrag

Kommentar abgeben:

Hinweis: Wegen ausufernden Spam-Bombardements müssen derzeit leider alle eingehenden Kommentare zunächst vom Herausgeber gesichtet und dann manuell freigegeben werden. Danke für Ihr Verständnis!