Ei­ne Kind­heit in der Süd­stadt

20. März 2011 | von | Kategorie: Der besondere Beitrag

Im Jah­re 1966 zo­gen mei­ne El­tern von der en­gen Woh­nung in der Gu­stav­stra­ße in ei­ne we­sent­lich ge­räu­mi­ge­re Blei­be in der Für­ther Süd­stadt, in die Salz­stra­ße 8, in der frü­her ein Milch­ge­schäft sei­ne Räu­me hat­te. Ent­spre­chend groß war die Woh­nung, bzw. das Schlaf­zim­mer mei­ner El­tern, das war der Ver­kaufs­raum des Milch­la­dens ge­we­sen. Man er­kennt es noch heu­te, ein Fen­ster ist von un­ten her zu­ge­mau­ert wor­den, so daß man die ehe­ma­li­ge La­den­tür noch er­ah­nen kann.

Tordetail des Hauses Salzstraße 8 (Foto: Ralph Stenzel)

Tor­de­tail des Hau­ses Salz­stra­ße 8 (Fo­to: Ralph Sten­zel)

Die Salz­stra­ße ist ei­ne ty­pi­sche Für­ther Stra­ße der Süd­stadt, oh­ne Bäu­me, mit Kopf­stein­pfla­ster und al­ten Sand­stein­häu­sern. Auch be­kann­te Men­schen leb­ten in der Salz­stra­ße. Der Phi­lo­soph und Buch­au­tor Pro­fes­sor Dr. phil. Her­mann Glock­ner wohn­te zeit­wei­se in der Salz­stra­ße 2, wie auch der frü­her be­kann­te Für­ther Pup­pen­bau­er und Bauch­red­ner Jo­sef Mus­kat, der in der Nr. 6 sei­ne Woh­nung und sei­ne Werk­statt hat­te, di­rekt ne­ben dem Haus, das mei­ne El­tern be­wohn­ten. Heu­te er­in­nert nichts mehr an die bei­den Men­schen, kei­ne Nach­barn, die noch was wüss­ten, kei­ne Spu­ren, nichts.

1966 roch die Süd­stadt noch nach Hop­fen, die Au­tos fuh­ren noch mit ver­bleitem Ben­zin, es gab nur drei Pro­gram­me im er­sten Farb­fern­se­her und der Quel­le-Ka­ta­log war dicker denn je. Mein Va­ter kauf­te sich ei­nen grü­nen Ford Ca­pri 1.6 GL und die Nach­barn schau­ten das Au­to be­gei­stert an. Das Fei­er­abend­bier ließ man sich in der »Baum­wol­le« schmecken, die in der Salz­stra­ße 10 war. Das Bier hieß noch Humb­ser und war ein ech­tes Für­ther Bier. Va­ter ar­bei­te­te für die Nürn­ber­ger In­stal­la­ti­ons­fir­ma Herr­mann Haus­tech­nik als Bau­stel­len­lei­ter und ver­dien­te ent­spre­chend gut, was mir ei­ne glück­li­che und sorg­lo­se Kind­heit be­scher­te. Mut­ter war Haus­frau, weil der Ver­dienst von Va­ter gut war muss­te sie ab 1979 nicht mehr bei Grun­dig in der Kur­gar­ten­stra­ße Tra­fos wickeln. Oma da­ge­gen mach­te ih­re Ar­beit wei­ter, eben­falls bei Grun­dig im Werk Nürn­berg Lang­was­ser. »Aweng wos zur Haus­halts­kas­sa mou iich ja dazou dou wenn ich scho bei euch wohn!« sag­te sie im­mer.

Am 12.11.1979 kam ich in der Knopf­schen Kin­der­kli­nik in Nürn­berg zur Welt. Die er­ste Er­in­ne­rung die ich ha­be ist der Hin­ter­hof der Salz­stra­ße 8, in dem ich mit den Nach­bars­kin­dern spiel­te. Dort gab es das »Bie­nen­haus»«, das war die al­te Wasch­kü­che im Hof. In Zei­ten der Wasch­ma­schi­ne sinn­los ge­wor­den, dien­te sie als Fahr­rad­un­ter­stand. Das klei­ne Ge­bäu­de war schon sehr ma­ro­de, ent­spre­chend woll­ten Mut­ter und Oma na­tür­lich nicht, daß wir Kin­der dar­in spiel­ten. Kur­zer­hand er­fan­den Oma und Mut­ter die Ge­schich­te vom »Bie­nen­haus«: In dem Ge­bäu­de sei ein dicker Bie­nen­stock drin und wenn man da rein­gin­ge, wür­de man ge­sto­chen. Wir glaub­ten das und hiel­ten uns fern.

Erdgeschoß des Hauses Salzstraße 8 (Foto: Ralph Stenzel)

Erd­ge­schoß des Hau­ses Salz­stra­ße 8 (Fo­to: Ralph Sten­zel)

Un­ser Spiel­platz war pri­mär die Salz­stra­ße samt Um­ge­bung. In der Nr. 16 war ein Koh­le und Bri­kett­händ­ler, heu­te ist es der NOR­MA-Park­platz Der Chef war ein klei­ner, dicker, net­ter Mann, der uns Kin­dern manch­mal ei­ne Mark schenk­te. »Kaaft euch aan Kau­gum­mi« sag­te er im­mer. Ne­ben­an war die da­mals noch re­la­tiv klei­ne UVEX-Fa­brik von Herrn Win­ter, ei­nem klei­nen, schlan­ken Mann mit Halb­glat­ze und schwar­zem Schnauz­bart, der uns Kin­dern manch­mal auch ei­ne Klei­nig­keit in Form von Sü­ßig­kei­ten schenk­te. Ge­gen­über war der »Hulz­wurm«, ein Schrei­ner­mei­ster, vor dem wir als Kin­der im­mer Angst hat­ten, war­um weiß ich auch nicht mehr. Am Eck Salz-/Lud­wig­stra­ße war ein sku­ri­ler Mann be­hei­ma­tet, der Ed­dy, sei­nes Zei­chens Tat­too­ste­cher. Der Pfört­ner der in­zwi­schen zur Pa­tri­zi­er-Bräu ge­wor­de­nen Braue­rei Humb­ser-Geismann kann­te uns auch gut. Ei­ne Fla­sche Li­bel­la-Li­mo ließ er auch mal sprin­gen. Bei der Bäcke­rei Wöl­fel gab es die gu­ten Kä­se­stan­gen. Zur Schu­le ging ich in die Grund- und Haupt­schu­le Schwa­ba­cher­stra­ße 86/88.

Wer heu­te durch die Salz­stra­ße geht, wird von al­le­dem nichts mehr fin­den. Die Braue­rei ist still­ge­legt, der Tat­too-Ed­dy ist früh ge­stor­ben, die Knei­pe »Baum­wol­le« ist lan­ge ge­schlos­sen, die UVEX in­zwi­schen Welt­fir­ma in Sa­chen Ar­beits­schutz, der Koh­le­händ­ler lan­ge ver­ges­sen, der »Hulz­wurm« in Ren­te. Kä­se­stan­gen von Wöl­fel sucht man ver­ge­bens. Nur die al­ten Sand­stein­häu­ser sind ge­blie­ben und die Er­in­ne­rung der Men­schen. Vie­le al­te Nach­barn sind ver­stor­ben, Jo­sef Mus­kat ken­nen nur noch die ganz al­ten Für­ther, nur drei sei­ner vie­len zum Teil me­cha­ni­schen Pup­pen sind im Für­ther Stadt­mu­se­um zu se­hen.

Et­wa im Jah­re 1987 ent­deck­te ich das Feu­er. Da mein Va­ter star­ker Rau­cher war und ist, hat­te er na­tür­lich im­mer Feu­er­zeu­ge da­heim. Die lie­ßen sich leicht ent­wen­den, wenn ei­nes fehl­te fiel das nicht auf. Ent­spre­chend ent­flamm­te der un­ge­nutz­te Brief­ka­sten im Haus­gang der Salz­stra­ße 8 ur­plötz­lich. Die Nach­ba­rin Frau Mül­ler (Die »Mül­le­ri«) ent­deck­te mei­ne Schand­tat: »So­och mol spinnst Du? Du konnst doch net den Post­ka­sten an­zün­den!« Konn­te ich schon, vier Wo­chen Haus­ar­rest wa­ren die Fol­ge. Reue zeig­te ich nur teil­wei­se.

Der Autor als Kind (Foto: privat)

Der Au­tor als Kind (Fo­to: pri­vat)

Die Zün­de­lei wur­de so­gar noch per­fek­tio­niert. Bei RODI ums Eck gab es Wen­co Feu­er­zeug-Ben­zin. Die­ses wur­de ge­kauft. So wur­de Un­fall auf der Au­to­bahn ge­spielt: Ein Match­box-Au­to ramm­te ein an­de­res und ging in Flam­men auf. Auch die­ses wur­de von bö­sen Nach­barn be­ob­ach­tet bzw. ge­ro­chen. Frau Schmidt, von mei­nen Va­ter lie­be­voll »Plüsch­au­ge« ge­nannt, weil sie schie­fe Au­gen hat­te er­wisch­te uns da­bei und petz­te es di­rekt mei­ner Mut­ter. Hof­ver­bot folg­te.

1990 – in­zwi­schen war ich elf Jah­re alt – stan­den in der Salz­stra­ße das al­te UVEX-Ge­bäu­de und der ehe­ma­li­ge Koh­le­händ­ler leer. Grund ge­nug, das zu er­kun­den. Bei­de Ge­bäu­de wa­ren of­fen und leicht zu­gäng­lich. Nicht wie die Wolfs­gru­ber­müh­le, wo kein Rein­kom­men mög­lich war und wo wir uns im­mer stun­den­lang auf­hiel­ten. Bei­de Bau­ten wa­ren un­ser neu­er Spiel­platz, wo­von die El­tern na­tür­lich auch nix wis­sen durf­ten. Nach der Schu­le schnell zu RODI, ei­ne Kin­der­co­la ge­kauft, beim En­gel ei­ne Gelb­wurst­sem­mel ge­holt und ab in die al­te UVEX. Das ging so lan­ge gut, bis mein Va­ter, der frü­her von der Ar­beit kam, uns di­rekt beim Ver­las­sen des UVEX-Ge­län­des er­wisch­te. »Woos wollt ihr dou drin? Wenn euch die Po­li­zei er­wischt, dann kummt ihr ins Kit­chen!« Ver­bo­te­nes reizt frei­lich noch mehr...

Ge­nau­so wie das er­ste Bier mit 15 Jah­ren, das bei RODI il­le­gal ge­kauft wur­de, ein Dorn-Bräu aus Vach war. Oder die er­ste Schach­tel Zi­ga­ret­ten R1 ex­tra leicht, die man für vier Mark heim­lich am Au­to­ma­ten ge­zo­gen und ver­steckt im Wie­sen­grund ge­raucht hat­te. Die El­tern merk­ten das na­tür­lich und sag­ten nichts. Sie wa­ren ja als Ju­gend­li­che nicht an­ders.

altes Straßenschild (Foto: Ralph Stenzel)

al­tes Stra­ßen­schild (Fo­to: Ralph Sten­zel)

1996 war ein schlech­tes Jahr. Oma starb mit 69 Jah­ren über­ra­schend an ei­ner Lun­gen­em­bo­lie. 1997 er­litt mei­ne Mut­ter ei­nen Schlag­an­fall, von dem sie sich aber gut er­hol­te. 1999 stürz­te mein Va­ter auf der Bau­stel­le und brach sich den lin­ken Un­ter­arm. Er klag­te da­nach im­mer über Schmer­zen im Bauch­raum. »Wos soll ich beim Dok­ter? Der find su­wie­su nix.« Er fand doch was. Beim Sturz auf der Bau­stel­le hat­te er sich die Milz ver­letzt. Die war an­ge­schwol­len und muss­te schluß­end­lich ent­fernt wer­den. Da­nach kehr­te wie­der Ru­he in die Salz­stra­ße 8 ein und die schlech­te Zeit war ver­ges­sen. Es lief wie­der gut.

So sah mei­ne Kind­heit in der Salz­stra­ße aus und die ei­ni­ger an­de­rer Nach­bars­kin­der, die mit uns spiel­ten. Ja, die Salz­stra­ße ist ei­ne graue klei­ne Stra­ße, oh­ne Grün, oh­ne her­aus­ra­gen­de Ge­schich­te, ei­ne von vie­len Stra­ßen in Fürth. Die Ar­bei­ter tran­ken ihr Fei­er­abend­bier, am Fen­ster wur­de mit der Nach­ba­rin ge­trascht und es roch nach Hop­fen. Es war nur die Salz­stra­ße in der Für­ther Süd­stadt, aber als Kind war es mei­ne Stra­ße und ist es bis heu­te ge­blie­ben: Die Salz­stra­ße in der Für­ther Süd­stadt.

En­de 2001 zo­gen mei­ne El­tern auf­grund ei­ner Erb­schaft in ei­ne Ei­gen­tums­woh­nung in die Si­mon­stra­ße 23 gleich ums Eck. Mei­ne Mut­ter sagt noch heu­te: »In der Salz­straß wors fei schäi­ner.« Das stimmt...

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17 Kommentare zu »Ei­ne Kind­heit in der Süd­stadt«:

  1. [...] in der »Für­ther Frei­heit« ha­be ich heu­te mor­gen den Ar­ti­kel »Ei­ne Kind­heit in der Süd­stadt« lek­to­riert und frei­ge­schal­tet. Ei­ne schö­ne Sonn­tags­lek­tü­re für die Für­ther [...]

  2. Herr­lich nost­al­gisch.... Ru­hi­ger und ge­müt­li­cher scheint es ge­we­sen zu sein. Es ist gut, dass un­ser Ge­dächt­nis die schö­nen Klei­nig­kei­ten so lan­ge spei­chert.

  3. Jessica Öller sagt:

    NICHTS(?) er­in­nert mehr an Jo­seph Mus­kat?...
    DAS STIMMT ‑NICHT-! Ich bin sei­ne ‑noch- le­ben­de NICHTE, Jes­si­ca Öl­ler!

  4. Doc Bendit sagt:

    hal­lo Jes­si­ca,

    toll, dass du Dich ge­mel­det hast ! Ich den­ke die For­mu­lie­rung be­zog sich eher auf die Werk­statt Dei­nes On­kels und war mit Si­cher­heit nicht bö­se ge­meint. Hast du noch Bil­der von Ihm oder sei­ner Werk­statt die du evtl. dem Für­thWi­ki zur Ver­fü­gung stel­len möch­test ? Dort gibt es auch be­reits ei­nen Ar­ti­kel da­zu, sie­he: Jo­sef Mus­kat. Viel­leicht kannst / magst du ja den Ar­ti­kel noch et­was er­wei­tern.

    Be­ste Grü­ße, Doc Ben­dit

  5. André Rupprecht sagt:

    Rich­tig Doc Ben­dit, es be­zog sich NUR auf die Salz­stra­ße lie­be Jes­si­ca! Dort er­in­nert ja lei­der wirk­lich nichts mehr an die­sen be­lieb­ten Für­ther Künst­ler. Mei­ne El­tern ken­nen (kann­ten) ihn ja noch per­sön­lich. Rich­tig, ein paar Bil­der von den Pup­pen und sei­nem Schöp­fer wä­ren schön.

    Ver­weis: http://www.nordbayern.de/region/fuerth/erinnerungen-an-josef-muskat‑1.445891

  6. Jessica Öller sagt:

    LIEBE LEUTE,

    Ihr kennt we­der die SCHWESTER mei­nes On­kel Jo­sefs, An­na (zu­letzt Zeit­ler), noch de­ren Söh­ne, HANS & ALWIN. Ihr kennt die Ge­schich­te mei­ner Fa­mi­lie NICHT... Ko­misch; die­sen L.-G.Buchheim ha­be ich als Kind ERLEBT. »Er­in­ne­run­gen an Jo­sef Mus­kat« via Goog­le ein­ge­ge­ben zeigt euch ei­ne »kinds­gro­ße, plab­bern­de En­te, die frei und un­ge­niert her­aus plau­der­te«... Die­se En­te hat mein On­kel zwi­schen 1979 & 1981 ge­ba­stelt; 3x dürft Ihr ra­ten, war­um!... Ich wur­de 1977 ge­bo­ren. Fragt mich doch ein­fach. Lie­be Leu­te, eu­er In­ter­es­se ehrt da wirk­lich sehr; aber nein, mei­ne Fa­mi­lie kennt Ihr NICHT!... Fragt doch mal SternTV, die ken­nen mich

  7. Doc Bendit sagt:

    Lie­be Jes­si­ca,

    der Ar­ti­kel han­delt auch nicht von dei­ner Fa­mi­lie, son­dern von der Salz­stra­ße an sich, war­um al­so die Auf­re­gung? Wel­cher Ein­woh­ner kennt schon al­le sei­ne Nach­barn per­sön­lich, ge­schwei­ge denn de­ren Ver­wand­schaft? Auch der be­rühm­te Her­mann Glock­ner wird ja nur kurz er­wähnt, ob­wohl man mit des­sen Le­bens­werk gan­ze Bü­cher fül­len könn­te.....

  8. Jessica Öller sagt:

    Lie­ber Doc Ben­dit,

    ich ant­wor­te dir bald, denn in mir wur­den Er­in­ne­run­gen wie Echos ge­weckt, die bes­ser hät­ten schla­fen sol­len, des­halb nehmt es nur *bit­te nicht krumm; schaut n.i.c.h.t auf die Zei­len, .son­dern. seht Euch im Le­ben um!... ;-) Die­se Köl­ner Sen­dung kennt zwar vie­le mei­ner Ge­dich­te; aber KEIN Mensch kennt die uns­rig er­wähn­te Fa­mi­li­en­ge­schich­te!* .Mein.Herz. für mei­nen On­kel Jo­sef; was ER so viel wuß­te: nur in sei­nen PUPPEN seht Ihr Es(!)

    Herz­lichst, eu­re Jes­si­ca

  9. Dies hier ist kein Fo­rum zur per­sön­li­chen Na­bel­schau und Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung. Wir bit­ten, in­halt­lich beim ei­gent­li­chen The­ma des obi­gen Ar­ti­kels zu blei­ben. Dan­ke!

  10. jessica sagt:

    zur Kennt­nis ge­nom­men :-)
    Buch­heim (das Boot) war KEIN ein­fa­cher Ex­po­nat­käu­fer wie et­wa ein Mu­se­um in Mün­chen...
    Wer kann mir bei mei­ner »Spu­ren­su­che« hel­fen??? Bit­te mel­den DANKE

  11. Tara Gary sagt:

    And­re:

    My grand­mo­ther Frau Mohr li­ved in Salz­stra­sse 8. I vi­si­ted her as a child. I was the­re the sum­mer of 1979, 1980, 1982. She pas­sed away in 1982. My brot­her, Kent Lau­derd­a­le, al­so vi­si­ted. We we­re born in the USA but my mo­ther, In­ge Mohr, grew up in Salz­stra­sse 8. Thank you for your vivd ar­tic­le. I che­rish my me­mo­ries the­re. I will never for­get it and hold Salz­stra­sse dear in my he­art.

    Ta­ra

  12. André Rupprecht sagt:

    Hel­lo Ta­ra,

    i have to ask my par­ents if they know your grand­mo­ther In­ge. My par­ents life sin­ce 1966 in Salz­stra­ße 8. I think they must know In­ge Mohr. ;) Thank you for your fi­ne com­ment.

    Gree­tings from Fuerth,

    An­dy

    P.S. Sor­ry for my bad eng­lish!

  13. Tara sagt:

    An­dy,

    Thank you for your re­p­ly. Your Eng­lish is fi­ne. I’m so hap­py to hear from you. My grand­mo­ther was Ida Mohr. Thanks for checking wi­th your par­ents. It’s a small world.

    Gree­tings from At­lan­ta!
    Ta­ra

  14. André Rupprecht sagt:

    Ich read your com­ment to­day. ;) 15 mi­nu­tes ago i ask my mo­ther about Frau Mohr. She said: »Yes, i know Frau Mohr. She li­ved on the se­cond flo­or in our hou­se Salz­stra­ße 8. I speak of­ten wi­th her, it was el­der­ly, litt­le wo­man and very nice­ly.« My dad can­not re­mem­ber Frau Mohr, but he knows the na­me. Have you a pic­tu­re from her to show it my mo­ther? Thanks! ;)

    Look he­re, i have for you uploa­ded pic­tures from Salz­stra­ße 8 in sum­mer 2011 from in­si­de and a pic­tu­re from my par­ents:

    http://s1244.photobucket.com/user/Sackgesicht/library/Salzstrasse%208?sort=3&page=1

    Gruß aus Fürth!

  15. Tara sagt:

    And­re,

    Thank you, thank you, so much for the­se won­derful pho­tos! I love them de­ar­ly! I have so ma­ny fond me­mo­ries and you can not be­lie­ve what the­se pic­tures me­an to me. I have all of the­se pho­tos in my head but now I can share them wi­th my child­ren.

    I re­mem­ber your mo­ther. I re­co­gnize her from the pho­tos. I will try to send you a pic­tu­re of my grand­mo­ther.

    Ma­ny thanks!

    Ta­ra

  16. Inge Eason geb. Mohr sagt:

    Ich ha­be mei­ne Kind­heit in der Salz­str. 8 ver­bracht. Von 1945 bis 1964. Mei­ne Groß­el­tern sind als jun­ges Ehe­paar in den Neu­bau Salz­str. 8, zwei­ter Stock, ein­ge­zo­gen. Hans und Ma­rie Hof­mann. Die Fa­brik hin­ter dem Haus wur­de erst spä­ter ge­baut. Mei­ne Mut­ter und ihr Bru­der sind dort auf­ge­wach­sen.

    Mut­ter hei­ra­te­te Hans Mohr und zog mit ihm nach Ber­lin. Mein Va­ter ist 1945 ge­fal­len. Mei­ne Mut­ter kam kurz vor mei­ner Ge­burt aus Si­cher­heits-Grün­den zu­rück in die Salz­str. In Fürth sind nicht so­vie­le Bom­ben ge­fal­len wie in Ber­lin. Wie das Schick­sal ist, kurz vor dem En­de des Krie­ges hat ei­ne Bom­be in der Salz­stra­ße 8 ein­ge­schla­gen. Wo die Fen­ster zur Salz­stra­ße wa­ren, war ein gro­ßes Loch. Die gan­ze Wand war weg.

    Mei­ne Mut­ter blieb nach dem To­de ih­res Man­nes bei ih­ren El­ter und hat bei der Fir­ma Metz ge­ar­bei­tet. Haus­frau war zu der Zeit wo ich auf­ge­wach­sen bin Herr und Frau Wun­der. Die Bäcke­rei war die Fa­mi­lie Kör­ber. Über der Stra­ße hat­te Frau Zorn ih­ren Le­bens­mit­tel La­den. Ich glau­be, die Be­sit­zer des Milch­la­den in der Salz­str. 8 war die Fa­mi­lie Nie­bel. I ha­be oft und lan­ge Jah­re am Fen­ster ge­ses­sen und ha­be Herrn Mus­kat bei der Ar­beit stun­den­lang zu­ge­schaut.

    Die Nach­bars­kin­der mit de­nen ich spiel­te wohn­ten im er­sten Stock. Ih­re Na­men wa­re Hel­ga und Irm­gard Hirt, Bei­de wa­ren jün­ger wie ich. Die Fa­mi­lie Leh­ne­mann wohn­ten auch im zwei­ten Stock. Herr und Frau Mei­sen­zell wohn­ten im drit­ten Stock dann ist die Fa­mi­lie Fe­der­lein ein­ge­zo­gen. Von mei­nem er­sten bis 12. Le­bens­jahr hat sich nicht viel in der Salz­str. 8 ge­än­dert. Dann sind et­li­che der Ein­woh­ner ge­stor­ben und neue Mie­ter ein­ge­zo­gen.

    Ich er­in­ne­re mich noch wie der Bier­wa­gen, ge­zo­gen bei Pfer­den, das Eis und Bier in der Wirt­schaft Baum­wol­le ge­lie­fert hat. Das Eis wur­de mit gro­ßen Zan­gen vom Wa­gen ge­ho­ben und hat ge­dampft. Ge­ro­chen hat es nach Milch­la­den, Braue­rei, Bäcke­rei und nach ei­ner Bom­bom Fa­b­rick die nicht zu weit ent­fernt war. Mei­ne Mut­ter ist in 1982 ver­stor­ben. Mei­ne Fa­mi­lie hat in der Salz­str. 8 von 1911 bis 1982 ge­lebt. Ich hat­te ei­ne wun­der­ba­re Ju­gend­zeit in der Salz­str. 8.

    Ich bin die Mut­ter von Ta­ra, die den ob­ri­gen Bei­trag ge­schrie­ben hat. Ich bit­te Sie mein Deutsch zu ent­schul­di­gen, ich le­be seit fast 50 Jah­ren in den USA.

  17. FlorensD sagt:

    Vie­len Dank für die­se Er­zäh­lung, ich woh­ne seit 7 Jah­ren in Fürth, qua­si ums Eck in der Lud­wig­str und fra­ge mich im­mer wie­der mal, wie es wohl frü­her dort ge­we­sen ist.

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