Die Leich­tig­keit des Schwe­ren

12. April 2014 | von | Kategorie: Kultur

Viel ist die­ser Ta­ge nicht mehr los im Ci­ty Cen­ter, in der an­son­sten gäh­nen­den Lee­re des weit­ge­hend ver­wai­sten Ein­kaufs­zen­trums fällt ei­ne gut be­such­te Ver­nis­sa­ge mit gut ge­laun­tem Pu­bli­kum da­her be­son­ders auf. Am gest­ri­gen Frei­tag Abend prä­sen­tier­te der Für­ther Künst­ler Egon Jun­ge ei­ne span­nen­de Aus­wahl äl­te­rer und neu­er Be­ton-Wer­ke im »ART Kunst­schau­fen­ster« am Ein­gang Alex­an­der­stra­ße. Kunst und Künst­ler er­wie­sen sich als glei­cher­ma­ßen an­re­gend, so daß die Schar der Be­wun­de­rer zum La­den­schluß um 20 Uhr nicht et­wa aus­ein­an­der­streb­te, son­dern ih­re an­ge­reg­ten Ge­sprä­che in Jun­ges Ate­lier fort­setz­te.

Egon Junge in seinem Atelier

Egon Jun­ge in sei­nem Ate­lier

Schon 2012 hat­te der Au­tor die­ser Zei­len in sei­nem per­sön­li­chen Blog über ei­ne Aus­stel­lung in der Für­ther Volks­bü­che­rei be­rich­tet. Die da­mals be­reits kon­sta­tier­te Ent­wick­lung ei­nes ei­ge­nen Stils bei im­mer noch vor­han­de­nen An­klän­gen an die For­men­spra­che sei­nes Lehr­mei­sters Da­vid Krug­mann hat bei Egon Jun­ge wei­te­re Fort­schrit­te ge­macht. Vir­tu­os die Be­herr­schung des Ma­te­ri­als (die Bil­der sind na­tür­lich nicht gänz­lich aus mas­si­vem Be­ton ge­fer­tigt, son­dern be­stehen aus ei­ner we­ni­ge Mil­li­me­ter dicken Be­ton­pa­sten­schicht, die Jun­ge auf Lein­wän­de auf­trägt, die ih­rer­seits auf selbst­ge­bau­te Rah­men ge­spannt sind), zu­neh­mend sou­ve­rän aber auch die ge­stal­te­ri­sche Bild­kom­po­si­ti­on, die teils völ­lig ab­strakt, teils fi­gu­ra­tiv aus­fällt. Ge­le­gent­li­che An­lei­hen bei iko­no­gra­fisch im Kol­lek­tiv­be­wußt­sein ver­an­ker­ten Wer­ken gro­ßer Mei­ster (wie die Hom­mage an den »Schrei« von Ed­vard Munch) zei­gen Hu­mor, Re­spekt vor dem Ori­gi­nal, aber eben auch ei­nen ei­ge­nen, in­di­vi­du­el­len und mitt­ler­wei­le un­ver­wech­sel­ba­ren Stil.

Das über die Jah­re ge­wach­se­ne Selbst­be­wußt­sein des »Ma­lers« zeigt sich auch in deut­lich ge­stie­ge­nen Prei­sen: Ei­ne wert­be­stän­di­ge (und über­dies schön an­zu­schau­en­de) Geld­an­la­ge in »Be­ton­gold« ist bei Egon Jun­ge frei­lich im­mer noch zu ver­gleichs­wei­se mo­de­ra­ten »Qua­drat­me­ter­prei­sen« mög­lich. In­ter­es­sen­ten kön­nen den kom­mu­ni­ka­ti­ons­freu­di­gen Künst­ler nach te­le­fo­ni­scher Ab­spra­che (0160–8239970) in sei­nem Ate­lier auf­su­chen (un­ter­halb der Gu­stav­stra­ße in der Un­te­ren Fi­scher­stra­ße 3) und sich dort zwang­los um­se­hen. Es lohnt sich!

Klei­ne Ga­le­rie zum An- und Durch­klicken:

(Al­le Fo­tos: Ralph Sten­zel)

Die Aus­stel­lung im Ci­ty Cen­ter kann noch bis zum 17. Mai be­sich­tigt wer­den. Der dor­ti­ge Ga­le­rie­la­den hat von Don­ners­tag bis Sams­tag ab 14 Uhr ge­öff­net, aber auch au­ßer­halb die­ser Zeit­räu­me kann man wäh­rend der Öff­nungs­zei­ten des Ci­ty Cen­ters durch die in­ne­ren Schau­fen­ster­schei­ben die mei­sten Wer­ke ganz gut auf die Di­stanz be­trach­ten.

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