Bahn­bau­stel­le Für­ther Bo­gen – das fünf­te Jahr

17. Juli 2012 | von | Kategorie: Verkehr

Wenn man am west­li­chen En­de des S‑Bahnsteigs am Für­ther Bahn­hof steht, kann man ganz gut se­hen, wie es mit der Neu­bau­tra­sse durch den Für­ther Bo­gen wei­ter­geht. Wenn es blöd kommt: Auf Jah­re hin­aus gar nicht!

S-Bahnsteig Fürth Hbf (Foto: A. Schermann)

Nach­dem im letz­ten Win­ter und im Früh­jahr noch re­ge Bau­tä­tig­keit mit Set­zung von Bohr­pfäh­len vom Heu­weg zur Va­cher Stra­ße fest­zu­stel­len war, scheint mo­men­tan die Bau­stel­le ein­ge­mot­tet zu sein.

Die zwei­spu­ri­ge Sie­ben­bo­gen­brücke ist fer­tig­ge­stellt, ein Gleis hat ein Schot­ter­bett, das aber noch nicht ver­baut ist. Die zwei­spu­ri­ge Tras­se ist ei­gent­lich frei, dient aber noch als Bau­stra­ße.

Der Hal­te­punkt Kli­ni­kum hat sei­nen pro­vi­so­ri­schen Mit­tel­bahn­steig an der Be­stands­strecke und war­tet auf den näch­sten Win­ter.

Si­gnal­brücken sind in­stal­liert und sol­len hel­fen den Ver­kehr durch das Na­del­öhr über die nur ein­spu­ri­ge Reg­nitz­brücke (Web­cam der Bau­stel­le) zu re­geln.

Der wun­der­ba­re kack­brau­ne Lärm­schutz wird Nacht für Nacht als Mal­grund für Spray­er be­nutzt. Zum Lärm­schutz ist ne­ben­bei an­zu­mer­ken, dass er an ei­ni­gen Stel­len eher als Lärm­ver­stär­ker funk­tio­niert. Das liegt z.B. dar­an, dass dort an ei­ner Sei­te ho­he Wän­de ga­baut wur­den und auf der an­de­ren Sei­te nichts Ver­gleich­ba­res vor­han­den ist.

Und es wird lan­ge nicht wei­ter­ge­hen. Denn die Tras­sen­füh­rung zwi­schen Reg­nitz­que­rung und El­ters­dorf ist be­kannt­lich sehr strit­tig. Seit über ei­nem Jahr ist über den Ein­spruch der Stadt Fürth nicht ent­schie­den. Die Bahn hält an der Pla­nung des Ver­schwenks über Bis­lo­he fest. Je­den­falls wird im In­fo-Zen­trum der Bahn im Zu­sam­men­hang mit dem ge­plan­ten Gü­ter­zug­tun­nel die Ein­fä­de­lung vor El­ters­dorf wie ge­habt dar­ge­stellt.

Egal: Wenn nach dem al­ten Plan wei­ter­ge­baut wer­den soll­te, wird es Jah­re dau­ern bis die S‑­Bahn-Strecke (mit zwei neu­en Hal­te­punk­ten?) fer­tig­ge­stellt ist. Wür­de die Ent­schei­dung für ei­ne Tras­sie­rung ent­lang der Be­stands­strecke über den Bahn­hof Vach fal­len, wird es wahr­schein­lich auch min­de­stens fünf Jah­re dau­ern, da erst mal wie­der ei­ne Plan­fest­stel­lung ein­ge­lei­tet wer­den muss.


(Al­le Fo­tos: Al­fred Scher­mann)

In der Zwi­schen­zeit müss­ten die S‑­Bahn-Zü­ge wei­ter­hin sich zwi­schen Fürth und Er­lan­gen die bei­den Glei­se der Be­stands­strecke mit dem an­de­ren Fern- und Gü­ter­ver­kehr tei­len. Ei­ne en­ge­re Tak­tung ist so nicht mög­lich. Ver­kehrs­stö­run­gen wir­ken sich fa­tal aus. Ver­spä­tun­gen sind durch die neu­en Zug­gar­ni­tu­ren zwar sel­te­ner, kom­men aber im­mer noch vor, da der Fern­ver­kehr Vor­rang hat.

Die Tras­sie­rung im Für­ther Bo­gen hat zwar viel Geld ver­schlun­gen, könn­te aber auf Jah­re hin­aus nicht be­fah­ren wer­den, da die Bahn sich wei­gert, beim Heu­weg ei­ne Über­lei­tung in die al­te Strecke zu bau­en. Man spricht von drei Mil­lio­nen Eu­ro, die für au­ßer­plan­mä­ßi­ge Wei­chen und Si­gnal­an­la­gen nö­tig wä­ren (Ar­ti­kel von Pro-Bahn).

Man hat al­so schein­bar auf Ab­war­ten ge­schal­tet und die Bau­fir­men ar­bei­ten stark re­du­ziert. Ein Bau­lei­ter von Stra­bag-Rail (zu­stän­dig für den Gleis­bau) hat mir je­den­falls er­zählt, dass schon seit län­ge­rer Zeit Ter­mi­ne in die fer­ne Zu­kunft ver­scho­ben wer­den.

Mir ist nicht ver­mit­tel­bar, dass die Grund­satz­ent­schei­dung über die Tras­sen­füh­rung nach Er­lan­gen so lan­ge dau­ert. Auch beim Po­kern müs­sen die Kar­ten doch ziem­lich schnell auf den Tisch.

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