BI-Pres­se­er­klä­rung: In­ve­sto­ren-Aus­wahl­ver­fah­ren Ein­kaufs­schwer­punkt Ru­dolf-Breit­scheid-Stra­ße

5. März 2011 | von | Kategorie: Häuserkampf

Geht es wirklich aufwärts mit der R-B-S? (Foto: Ralph Stenzel)

Pres­se­er­klä­rung der Bür­ger­initia­ti­ve »Ei­ne bes­se­re Mit­te für Fürth« zum be­gon­ne­nen In­ve­sto­ren-Aus­wahl­ver­fah­ren vom 04.03.2011:

Die BI be­grüßt den kon­struk­ti­ven Dia­log mit der Stadt Fürth be­züg­lich des Ein­kaufs­schwer­punkt Ru­dolf-Breit­scheid-Stra­ße. Ins­be­son­de­re wird das vor­ge­se­he­ne Dia­log­ver­fah­ren zur In­ve­sto­ren­aus­wahl als sinn­voll er­ach­tet: Die Stadt Fürth si­chert sich da­mit schon im Vor­feld weit­ge­hen­de Ein­fluss­mög­lich­kei­ten auf die Pro­jekt­ent­wick­lung. Die Ein­be­zie­hung von Stadt­hei­mat­pfle­ger, Ein­zel­han­dels­ver­band, Wirt­schafts­bei­rat und der Bür­ger­initia­ti­ve »Ei­ne bes­se­re Mit­te für Fürth« im Pro­jekt­bei­rat ge­währ­lei­stet zu­min­dest den In­for­ma­ti­ons­fluss zu re­le­van­ten In­ter­es­sen­ver­tre­tern; in­wie­weit ei­ne Rück­kopp­lung zur Dia­logrun­de ge­währ­lei­stet ist, bleibt ab­zu­war­ten.

Vie­le un­se­rer For­de­run­gen gin­gen in die Auf­ga­ben­be­schrei­bung zum In­ve­sto­ren-Aus­wahl­ver­fah­ren ein. Ei­nes un­se­rer zen­tra­len An­lie­gen je­doch – der Er­halt der Ru­dolf-Breit­scheid-Stra­ße in vol­ler Brei­te als öf­fent­li­cher Raum – fand kei­ne Be­rück­sich­ti­gung in der Vor­ga­be.

Mit Ver­wun­de­rung muss­ten wir au­ßer­dem fest­stel­len, dass der Satz »Wei­te­re zwin­gen­de Vor­ga­be ist die Be­ach­tung des Denk­mal­schut­zes«, der am Mon­tag, den 21.02.2011 im Wirt­schafts- und Grund­stücks­aus­schuss so be­schlos­sen wur­de, in der Be­schluss­vor­la­ge der Stadt­rats­sit­zung vom Mitt­woch, den 23.02.11 fehl­te und dies in der Vor­stel­lung der Vor­la­ge durch die Ver­wal­tung kei­ne Er­wäh­nung fand.

Es bleibt nun ab­zu­war­ten, in­wie­weit die Stadt Fürth als »Denk­mal­stadt Fürth« die An­lie­gen des Denk­mal­schut­zes – aus der star­ken Po­si­ti­on des Ver­käu­fers her­aus – im Dia­log­ver­fah­ren de fac­to ver­tre­ten wird.

Die Bür­ger­initia­ti­ve möch­te Trans­pa­renz in das Ver­fah­ren brin­gen und ei­ne in­ter­es­sier­te Öf­fent­lich­keit um­fas­send in­for­mie­ren. Da­zu bie­ten wir im An­schluss an die Pro­jekt­bei­rat-Sit­zun­gen öf­fent­li­che In­fo-Ver­an­stal­tun­gen zum Stand des Ver­fah­rens.

Ort und Ter­mi­ne wer­den recht­zei­tig auf un­se­rer In­ter­net-Sei­te ver­öf­fent­licht. Hier­zu wird es auch ei­ne kur­ze Pres­se­no­tiz ge­ben.

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29 Kommentare zu »BI-Pres­se­er­klä­rung: In­ve­sto­ren-Aus­wahl­ver­fah­ren Ein­kaufs­schwer­punkt Ru­dolf-Breit­scheid-Stra­ße«:

  1. Manu sagt:

    Wie kann denn ein vom Wirt­schafts- und Grund­stücks­aus­schuss be­schlos­se­ner Satz in der Be­schluss­vor­la­ge für die Stadt­rat­sit­zung ein­fach feh­len???? Oh­ne dass das Feh­len er­wähnt ge­schwei­ge denn be­grün­det wird?

    Ist das Schlam­pe­rei, Mau­sche­lei oder arg­li­sti­ge Täu­schung?

  2. Doc Bendit sagt:

    @ Ma­nu: ich den­ke eher Letz­te­res, sie pro­bierns halt im­mer wieder...gut dass wir die hoch­auf­merk­sa­me BI ha­ben !

  3. Manu sagt:

    In der Ge­schäfts­ord­nung der Stadt Fürth ist un­ter § 33 (4) fol­gen­des zu le­sen:

    »Zu Ta­ges­ord­nungs­punk­ten, die in ei­nem Aus­schuss vor­be­han­delt wor­den sind, ist der Be­schluss des Aus­schus­ses be­kannt zu ge­ben.«

    Wenn nun in der Stadt­rat­sit­zung der Be­schluss nicht be­kannt­ge­ge­ben wur­de, son­dern mit ei­ner an­de­ren, ver­än­der­ten Vor­la­ge ge­ar­bei­tet wur­de, und die­se Ver­än­de­rung auch nicht be­kannt­ge­ge­ben wur­de, dann wur­de – mei­ner An­sicht nach – ge­gen die Ge­schäfts­ord­nung der Stadt Fürth ver­sto­ßen.

  4. Die of­fi­zi­el­le »Auf­ga­ben­be­schrei­bung In­ve­sto­ren­aus­wahl­ver­fah­ren für den ‘Ein­kaufs­schwer­punkt an der Ru­dolf-Breit­scheid-Stra­ße’« liegt uns vor. In ei­ner hier her­un­ter­lad­ba­ren PDF-Fas­sung sind die aus der Stel­lung­nah­me der Bür­ger­initia­ti­ve über­nom­me­nen Tex­pas­sa­gen in blau, die nicht über­nom­me­nen Tei­le hin­ge­gen in rot ge­kenn­zeich­net.

  5. Philipp Steffen sagt:

    Viel­leicht gibt die BI nun end­lich ih­ren Schmu­se­kurs auf?

    Schon nach­dem die Kern­punt­ke »Bus« und »Er­halt des öf­fent­li­chen Raums« ab­ge­schmet­tert wur­den, hät­te es ei­gent­lich ei­nen Auf­schrei ge­ben müs­sen. Statt­des­sen wei­ter die al­ten Schmei­che­lei­en, die Stadt hät­te viel rich­tig ge­macht etc.

  6. Philipp Steffen sagt:

    Dan­ke je­den­falls da­für:

    »Die Bür­ger­initia­ti­ve möch­te Trans­pa­renz in das Ver­fah­ren brin­gen und ei­ne in­ter­es­sier­te Öf­fent­lich­keit um­fas­send in­for­mie­ren. Da­zu bie­ten wir im An­schluss an die Pro­jekt­bei­rat-Sit­zun­gen öf­fent­li­che In­fo-Ver­an­stal­tun­gen zum Stand des Ver­fah­rens.«

    Ei­gent­lich trau­rig, dass die BI hier ein­sprin­gen muss, wo die Stadt sich aus der Ver­ant­wor­tung stiehlt. Denn er­stens wä­re die In­for­ma­ti­on der Öf­fent­lich­keit ei­gent­lich die Auf­ga­be des OB und zwei­tens soll­te Be­tei­li­gung ei­gent­lich über In­for­ma­ti­on hin­aus ge­hen.

  7. Als Mit­glied der Bür­ger­initia­ti­ve »Ei­ne bes­se­re Mit­te für Fürth« le­ge ich Wert auf den klar­stel­len­den Hin­weis, daß es so et­was wie ei­nen »Schmu­se­kurs« nicht gibt. Wohl aber gibt es ei­nen herr­schen­den Kon­sens, der da­von aus­geht, daß auf »der an­de­ren Sei­te« (im Rat­haus al­so) eben­falls recht­schaf­fe­ne Men­schen am Wer­ke sind, die um das Wohl ih­rer Stadt be­sorgt sind. Dis­senz gibt es mit­hin nur in der Be­ur­tei­lung des­sen, was als vor­teil­haft für die Stadt und de­ren Bür­ger­schaft an­zu­se­hen ist.

    Ein Kon­fron­ta­ti­ons­kurs auf Bie­gen und Bre­chen er­schien und er­scheint uns mehr­heit­lich als kon­tra­pro­duk­tiv, wir wol­len wei­ter­hin un­ter Ge­sichts­wah­rung al­ler Be­tei­lig­ten das Be­ste für die Stadt her­aus­ho­len. Da­hin führt uns nur der mü­he­vol­le Weg des Dia­logs und der De­tail-Dis­kus­sio­nen, nicht aber das Bim­meln mit der gro­ßen Glocke und voll­mun­dig vor­ge­tra­ge­ne Fun­da­men­tal-Op­po­si­ti­on.

    Ak­tu­ell ver­su­chen wir her­aus­zu­fin­den, was hier vor­ge­gan­gen ist und war­um Stadt­rats­vor­la­gen oh­ne Be­schluß ab­ge­än­dert wur­den. Bis zum Be­weis des Ge­gen­teils ge­hen wir der­zeit im­mer noch von Ver­se­hen und nicht von Vor­satz aus. Soll­ten sich frei­lich die schlimm­sten Be­füch­tun­gen be­wahr­hei­ten, wird man die Si­tua­ti­on neu be­wer­ten und ad­äquat ant­wor­ten müs­sen!

    Nach­satz: Ich per­sön­lich ste­he dem gan­zen Kon­sum­wahn und des­sen glit­zern­den Tem­peln äu­ßerst kri­tisch ge­gen­über, aber wenn ich mein as­ke­ti­sches Cre­do zur Ma­xi­me für al­le er­hö­be, hät­te ich nicht ein­mal den Hauch ei­ner Chan­ce, we­nig­stens durch ein ge­wis­ses Maß an ge­stal­te­ri­scher Ein­fluß­nah­me das Schlimm­ste mit zu ver­hü­ten. So ist das nun mal in der Rea­li­tät...

  8. Doc Bendit sagt:

    In der »of­fi­zi­el­len Auf­ga­ben­be­schrei­bung« sind al­so ei­ni­ge der wich­tig­sten Punk­te nicht über­nom­men wor­den. Da schril­len bei mir al­le Alarm­glocken...

  9. Manu sagt:

    Die Bür­ger­initia­ti­ve hat vor über ei­ner Wo­che ei­ne Pres­se­mit­tei­lung her­aus­ge­ge­ben und na­tür­lich auch an die FN ge­schickt.

    Lei­der wur­de die­se Pres­se­mit­tei­lung von un­se­rer Zei­tung bis jetzt ver­schwie­gen oder ge­flis­sent­lich über­se­hen oder ver­schlampt – man weiß es nicht.

    VIELEN DANK, lie­be FN, dass ich heu­te z.B. gleich auf Sei­te 1 er­fah­re, dass un­ser Stor­chen­paar wie­der ver­eint ist – das freut mich als Bio­lo­gin na­tür­lich. Aber als Für­ther Bür­ge­rin den­ke ich, es gä­be doch wich­ti­ge­re The­men, über die die Be­völ­ke­rung in­for­miert wer­den soll­te!

  10. Martin Peetz sagt:

    Pres­se­spie­gel: »Für­ther Ci­ty: Auf­tritt der In­ve­sto­ren« und der Kom­men­tar von Wolf­gang Hän­del: »Pan­nen und Lo­kal­pa­trio­ten« (FN)

  11. Armin Stingl sagt:

    Al­fred Na­than hat un­ser Pro­blem vor knapp hun­dert Jah­ren schon auf den Punkt ge­bracht:

    Ganz of­fen sei es hier er­klärt,
    nicht zag­haft zwi­schen Zei­len,
    daß in dem na­hen Nürn­berg meist
    die lie­ben Für­ther wei­len. (…)
    Dort sucht er sein Ver­gnü­gen sich,
    kauft ein in al­len Lä­den,
    und bringt in ei­ne frem­de Stadt
    die ei­ge­nen Mo­ne­ten.

    (aus: Für­ther Le­ben, in: An Red­nitz und Peg­nitz, 1918)

  12. Heu­te ist Re­dak­ti­ons­schluß für das »wett­be­werb­li­che Dia­log­ver­fah­ren zum Ein­kaufs­schwer­punkt Ru­dolf-Breit­scheid-Stra­ße«, und da­mit ist auch das En­de der Ge­heim­hal­tungs­ver­pflich­tung ge­kom­men: In ei­ner öf­fent­li­chen Ver­an­stal­tung im DGB-Haus (Kö­nigs­war­terstr. 16) stellt die Bür­ger­initia­ti­ve »Ei­ne bes­se­re Mit­te für Fürth« um 20 Uhr die ver­schie­de­nen Kon­zep­te vor, die von den noch im Ren­nen be­find­li­chen Bie­tern aus­ge­ar­bei­tet wor­den sind. Wei­te­re In­fos da­zu fin­den sich auf der Home­page der BI.

  13. Des Stadt­hei­mat­pfle­gers ak­tu­el­le Stel­lung­nah­me zu den drei ver­blie­be­nen Bau­wil­li­gen fin­det sich in sei­nem Rund­brief Nr. 68.

  14. An die­ser Stel­le wird die Dis­kus­si­on nun­mehr ge­schlos­sen und un­ter ei­nem neu­en Ar­ti­kel zum glei­chen The­ma wei­ter­ge­führt.

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