Er­fah­run­gen in der Ein­kaufs­stadt

23. Juni 2010 | von | Kategorie: Wirtschaft

Stadtwappen und Rathausturm (Foto: Magnus Gertkemper)

Ein­kau­fen in Fürth – ei­ne wah­re Ge­schich­te.

Es ist Mitt­woch Mit­tag, ich muss in die Stadt, ei­ni­ge Din­ge er­le­di­gen. Er­ste An­lauf­stel­le ist die Spar­kas­sen­haupt­stel­le in der Max­stra­ße. Die ist zu, es ist 12:45 und vor 13:30 Uhr geht erst­mal nichts. Ein star­kes Stück, schließ­lich han­delt es sich ja nicht um ir­gend­ei­ne Au­ßen­stel­le im Land­kreis. Na gut, erst­mal was es­sen den­ke ich und ver­su­che in der Ru­dolf-Breit­scheid-Str. ein Stück Piz­za zu er­gat­tern.

Die frü­her schon ne­ga­tiv auf­ge­fal­le­ne Ver­käu­fe­rin wei­gert sich stand­haft die im Schau­fen­ster lie­gen­den hal­ben Piz­zen zu Stücken zu zer­tei­len, Be­grün­dung: das geht nicht! Ich den­ke mir mei­nen Teil und ge­he wort­los wei­ter. In ei­ner auf dem Weg lie­gen­den Metz­ge­rei dann ei­ne Brat­wurst­sem­mel ge­or­dert, die hei­ße The­ke ist leer, le­dig­lich ei­ne Brat­wurst ist noch da, die wird dann auf­ge­wärmt – und so schmeckt sie auch. Und das Mit­tags um Eins – Prost Mahl­zeit!

Gleich um die Ecke in ei­nem Schau­fen­ster die Im­mo­bi­li­en­an­ge­bo­te be­gut­ach­tet – lei­der sämt­lich oh­ne je­de Orts­an­ga­be. Wen soll das zum Kauf an­locken? Al­so noch et­was Bum­meln und zu­rück zur Spar­kas­se – jetzt ist of­fen, toll! Die Da­me am Emp­fang ist freund­lich und be­müht, hat aber nicht wirk­lich Ah­nung von dem was ich will. Ei­ni­ge Mi­nu­ten War­te­zeit und ein paar Te­le­fo­na­te wei­ter die über­ra­schen­de Ant­wort: das an­ge­bo­te­ne Pro­dukt ist der­zeit gar nicht ver­füg­bar, ich sol­le in ein paar Wo­chen wie­der nach­fra­gen. Jetzt kocht die Gal­le end­gül­tig hoch und ich be­schlie­ße mich di­rekt und oh­ne wei­te­re La­den­be­su­che auf den Heim­weg zu ma­chen da­mit ich nicht noch Scha­den neh­me.

Der ein­zi­ge Licht­blick an die­sem »Ein­kaufs­tag« war ei­ne sehr net­te Kas­sie­re­rin in ei­ner Nor­ma-Fi­lia­le, wel­che die ge­kauf­ten Wa­ren auch gleich noch ein­ge­packt hat – das war wirk­lich Klas­se. Der Rest des Ta­ges: eher er­bärm­lich...

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9 Kommentare zu »Er­fah­run­gen in der Ein­kaufs­stadt«:

  1. Manu sagt:

    Ja, über den oben er­wähn­ten Piz­zala­den ha­be ich mich auch schon der­ma­ßen ge­är­gert, dass die an mich kei­ne Sa­la­mi­schei­be mehr los wer­den.

    Aber es geht auch bes­ser:

    Ich ha­be heu­te end­lich die Sup­pen­kü­che (»Sup­pen­kas­par«) hin­ter dem ehe­ma­li­gen Markt­kauf ge­te­stet. Beim Spa­zie­ren­ge­hen ist sie mir schon vor ei­ni­ger Zeit auf­ge­fal­len, aber am Sonn­tag kann man lei­der nur neu­gie­rig durch das Schau­fen­ster äu­gen. Heu­te war es so­weit: Klei­ner Hun­ger, kal­ter Wind – ge­nau die rich­ti­gen Be­din­gun­gen für ei­ne hei­ße Sup­pe. Der La­den ist mo­dern ein­ge­rich­tet (ei­ni­ge Steh­ti­sche und ein Tisch mit Bän­ken) – mit Lie­be zum De­tail (Spiel­sa­chen für die Klei­nen, Bü­cher für die Gro­ßen und das sel­be Für­ther Ka­nal­deckel-Po­ster, das ich da­heim hän­gen ha­be :-)) ). Es gibt ein Dau­er­ab­ge­bot und zwei täg­lich wech­seln­de Sup­pen. Die Sup­pe, die ich pro­biert ha­be, war sehr lecker. Auch al­les an­de­re hat frisch und ap­pe­tit­lich aus­ge­se­hen. Auf der Home­page er­fährt man u.a., dass Pro­duk­te aus der Re­gi­on und Bio-Pro­duk­te ver­ar­bei­tet wer­den.

    Ich schrei­be hier des­halb so be­gei­stert, weil ich im­mer froh bin, wenn ein Ge­schäft mit ei­ner neu­en Idee in Fürth auf­macht und hof­fe, dass der klei­ne La­den recht lang blei­ben wird.

  2. Philipp sagt:

    Sol­che Er­fah­run­gen ha­ben wir al­le schon ge­macht. Aber ich bin mir nicht si­cher, ob das et­was Fürth-spe­zi­fi­sches ist. Ehr­lich ge­sat, ge­fällt mir die Ton­la­ge nicht – so­was gibt es doch in Nürn­berg oder sonst­wo ge­nau­so?

    @Manu Klingt echt toll! Ha­ben die auch am Abend of­fen oder nur Mit­tags?

  3. Doc Bendit sagt:

    Die Ton­la­ge ent­sprach mei­ner Stim­mung nach dem ver­kork­sten Ein­kaufs­bum­mel. In Nbg. ge­he ich ein­fach zum näch­sten La­den wenn ich nicht ver­nünf­tig be­dient wer­de, das ist aber in Fü oft man­gels An­ge­bot nicht mög­lich.

    Und dem Sup­pen­la­den, so toll das Kon­zept auch ist, ge­be ich kein Jahr. So­was geht über­haupt nur in sehr sehr gu­ten Lauf­la­gen, aber nicht dort, schon gar nicht seit Markt­kauf weg ist – sor­ry

  4. Tja, der Sup­pen­kas­per wird wohl die Sup­pe aus­löf­feln müs­sen, die ihm der Markt­kauf-Aus­ver­kauf ein­ge­brockt hat. Doc Ben­dit hat voll­kom­men recht mit der (pes­si­mi­sti­schen) Ein­schät­zung der dor­ti­gen Lauf­la­ge. Mei­ner Mei­nung nach ist auch ein gro­ßer Su­per­markt ne­ben­an nicht un­be­dingt ein Kun­den­brin­ger: Die Leu­te wol­len doch da schnell rein und an­schlie­ßend (be­packt wie sie sind) auch schnell wie­der raus und ab nach Haus...

  5. Manu sagt:

    Auch wenn´s ei­gent­lich nicht hier her ge­hört – es han­delt sich näm­lich um ei­ne klei­ne Ein­kaufs- oder eher Nicht­ein­kaufs­ge­schich­te aus un­se­rer oft hoch­ge­lob­ten Weih­nachts­ein­kaufs-Nach­bar­stadt – aber das MUSS ich ein­fach los­wer­den, sonst plat­ze ich:

    Ich woll­te ge­stern bei ei­nem gu­ten Leb­küch­ner-Bäcker in der Alt­stadt mei­ne er­sten Weih­nachts­ein­käu­fe tä­ti­gen, wähl­te al­so ver­schie­de­ne Leb­ku­chen- und Plätz­chen­sor­ten und ließ dann mei­nen Blick noch ein­mal über die The­ke schwei­fen, weil ich mei­ne Lieb­lings-Do­mi­no­stei­ne nicht sah. Auf mei­ne Nach­fra­ge hin er­hielt ich dann die Ant­wort, dass die Do­mi­no­stei­ne für die­ses Jahr schon AUSVERKAUFT sei­en und auch kei­ne mehr nach­kom­men!

    Un­gläu­bi­ges Stirn­run­zeln – Er­schrecken­des Fest­stel­len, dass das ernst ge­meint war – Er­star­ren an­ge­sichts der aus­weg­lo­sen Si­tua­ti­on – Wut über das mit­leid­lo­se Schul­ter­zucken der Ver­käu­fe­rin – Kopf­schüt­teln über die­se selt­sa­me Welt. Hey! Es ist noch nicht ein­mal 1. Ad­vent! Es ist noch nicht ein­mal De­zem­ber!

    Mei­nen Vor­schlag, näch­stes Jahr für die ganz Un­ge­dul­di­gen doch bit­te ab Ostern Weih­nachts­ge­bäck zu ver­kau­fen, um dann im Som­mer aus­ver­kauft zu sein, um dann für die nor­ma­len Men­schen, die in der Weih­nachts­zeit Weih­nachts­ge­bäck kau­fen möch­ten, wie­der Nach­schub zu ha­ben, fand die Ver­käu­fe­rin ko­mi­scher­wei­se gar nicht wit­zig.

     
    @Doc Ben­dit und @Ralph
    Die Sup­pen­kü­che gibt´s üb­ri­gens noch:-))

  6. Manu sagt:

    Und wie­der ein­mal ver­mel­de ich hier­mit hoch­er­freut die Neu­eröff­nung ei­nes Ge­schäfts, auf das ich ehr­lich ge­sagt schon seit Jah­ren ver­wun­dert war­te und hof­fe – denn an Lauf­kund­schaft dürf­te es an die­ser Stel­le nicht feh­len. Es han­delt sich um ei­nen der bei­den Tür­me an der Un­ter­füh­rung Ka­ro­li­nen-/Rit­ter­stra­ße: Nach­dem die Fa­mi­lie Wur­zer schon seit Jah­ren in dem ei­nen Turm ei­nen Her­ren-Sa­lon be­treibt, ha­ben sie nun auch den an­de­ren Turm sa­niert und ei­nen Im­biss­la­den er­öff­net. Ich freue mich, dass in das Eck wie­der Le­ben ein­ge­zo­gen ist und dass sich je­mand des al­ten Ge­bäu­des an­ge­nom­men hat. Viel Er­folg!

    Ach ja, und weil ich ge­ra­de auf mei­nen ei­ge­nen Ar­ti­kel von vor ei­nem Jahr ge­sto­ßen bin: Die be­sag­ten Do­mi­no­stei­ne wa­ren heu­er be­reits Mit­te No­vem­ber aus­ver­kauft, al­so noch mal zwei Wo­chen frü­her. Des­we­gen hier mein spe­zi­el­ler Weih­nachts­fluch: Mö­gen sie den Gier­schlun­den, die gleich nach dem Som­mer­ur­laub Weih­nachts­bäcke­rei kau­fen und hor­ten oder fres­sen, mitt­ler­wei­le zum Hal­se raus­hän­gen und al­lei­ne der An­blick von Leb­ku­chen etc. ent­spre­chen­de Wür­ge­rei­ze her­vor­ru­fen!

    @Doc Ben­dit und @Ralph
    Die Sup­pen­kü­che gibt´s üb­ri­gens im­mer noch! :-)))

  7. Beim Wur­zer se­ni­or ha­be ich mir jah­re­lang mei­nen Be­am­ten­schä­del norm­ge­recht sche­ren las­sen, der be­spiel­te wei­land (und sei­ne Man­nen tun das noch heu­te) auch die bei­den Türm­chen der Un­ter­füh­rung Karl-Brö­ger-Stra­ße (zwi­schen dem Ar­beits­amt im Nor­den und dem SPD-Haus im Sü­den) am Nürn­ber­ger Haupt­bahn­hof. Ist schon lu­stig, daß Wur­zers so­zu­sa­gen hier wie da Mo­no­pol-Mie­ter der ku­rio­sen Dop­pel-Im­mo­bi­li­en sind. Der neue Im­biß in Fürth ist schon län­ger ge­plant ge­we­sen, wir tra­fen mal bei ei­nem abend­li­chen In­spek­ti­ons­gang durch die Nach­bar­schaft auf den Herrn Wur­zer ju­ni­or, der uns die Bau­stel­le zeig­te und uns in sei­ne Plä­ne ein­weih­te, die jetzt nach lan­ger Rei­fe­zeit Rea­li­tät ge­wor­den sind. Mö­ge der La­den brum­men und die sat­ten Kun­den fröh­lich sum­men!

    In Sa­chen Sup­pen-Schän­ke ha­be ich mich zu­ge­ge­be­ner­ma­ßen ge­irrt, aber auch beim na­hen Ca­fé »Cool Bits« hät­te ich nicht er­war­tet, daß sich der La­den so er­folg­reich ent­wickelt. Was mich per­sön­lich be­son­ders freut, der ich doch lei­der un­ge­sun­de Tor­ten lie­ber ver­put­zen mag als so­li­de Sup­pen...

  8. Manu sagt:

    Un­se­re gu­ten Wün­sche ha­ben beim Im­biss Wur­zer (»Ca­fé Ka­ro­li­na«) lei­der nicht ge­hol­fen. Nach­dem über den Win­ter ein Schild »Win­ter­pau­se« im Fen­ster hing, ist die­ses mitt­ler­wei­le ent­fernt, der La­den aber im­mer noch ge­schlos­sen. Scha­de.

  9. Der Wur­zer ju­ni­or (des­sen Va­ter mei­ne Be­am­ten­bir­ne über vie­le Jah­re zur Schur vor­ge­setzt be­kom­men hat) be­spielt jetzt eis­tech­nisch ei­nes sei­ner bei­den Türm­chen in der Nürn­ber­ger Sand­stra­ße (an der Un­ter­füh­rung zum Karl-Brö­ger-Platz). Links gibt’s Eis, rechts fal­len wei­ter­hin Haa­re. Auf die Si­tua­ti­on in Fürth von mir ge­le­gen­heits­hal­ber an­ge­spro­chen, mein­te er, hier­orts kein pas­sen­des Per­so­nal zu fin­den. Er hof­fe aber, dem­nächst mit zwei en­ga­gier­ten Ita­lie­ne­rin­nen mit ei­ner Art Fein­kost-Im­biß an­stel­le des glück­lo­sen »Ca­fé Ka­ro­li­na« zu re­üs­sie­ren. Man darf al­so wei­ter­hin hof­fen...

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