Wenn es den Rei­chen gut geht...

9. November 2017 | von | Kategorie: Spielplatz

...geht es al­len gut! Nach un­be­stä­tig­ten Be­rich­ten soll die­ser wei­se Spruch am Ein­gangs­be­reich des neu­en »Lud­wig-Er­hard-Bun­kers« ver­ewigt wer­den. Die Fin­dungs­kom­mis­si­on aus Jung, Kurz und Söder konn­te sich lei­der nicht auf ei­ne Ver­si­on der Aus­füh­rung ei­ni­gen.

Ludwig Erhard - leicht umwölkt (Zeichnung: Alfred Schermann)

Lud­wig Er­hard – leicht um­wölkt (Zeich­nung: Al­fred Scher­mann)

Jung woll­te un­be­dingt ei­ne LED-Lauf­schrift mit aku­sti­scher Un­ter­ma­lung (»Üb’ im­mer Treu und Red­lich­keit«) ha­ben, da dies mit dem Glocken­spiel auf dem Rat­haus­turm ver­ein­bar wä­re. Kurz hät­te sich ei­nen Be­ton­guss vor­stel­len kön­nen, der kom­bi­niert mit ei­nem Not­fall­knopf in Schlan­gen­form das Mor­se­zei­chen für S aus­löst (kurz-kurz-kurz). Söder hät­te eher ei­ne Reichs­tags­lö­sung be­vor­zugt: Über dem Tür­stock der Spruch, aber ver­hüllt. Seit­lich auf Geh­stei­ge­be­ne ein Trog ge­füllt mit Er­de aus al­len in den letz­ten Jah­ren von ihm ein­ge­weih­ten Mit­tel­punkt­mess­punk­ten. Dar­auf ein le­bens­ech­tes Pla­stik­ge­steck in den Far­ben al­ler baye­ri­schen Re­gie­rungs­be­zir­ke. Als Clou: Ein vir­tu­el­ler Breit­band­was­ser­fall, der os­zil­lie­rend in Ab­stän­den das Wort Hei­mat in al­len Welt­spra­chen er­schei­nen lässt. Die Fra­ge der Fi­nan­zie­rung sei ge­klärt, da ja 3 % der Bau­sum­me für Kunst in­ve­stiert wer­den muss.

Man konn­te sich nicht ei­ni­gen und be­schloss erst mal die Ge­samt­ab­rech­nung ab­zu­war­ten, um dann den Fi­nan­zie­rungs­rah­men fest­zu­le­gen. Herr Tichy (Vor­sit­zen­der des Vor­stands der schon 1967 von Lud­wig Er­hard per­sön­lich ein­ge­rich­te­ten Lud­wig-Er­hard-Stif­tung e. V.) soll als Al­ter­na­ti­ve vor­ge­schla­gen ha­ben, sich zu über­le­gen, ob man nicht das ge­flü­gel­te Wort Lud­wig Er­hards vom »Maß­hal­ten« als zen­tra­les Cre­do neh­men soll­te. Es sei un­ver­fäng­li­cher und könn­te für ei­ne wei­te­re Ent­wick­lung der Ba­sis-Ge­sell­schaft als Nar­ra­tiv gel­ten. Au­ßer­dem scheint er an­ge­mahnt zu ha­ben, kei­ne Kon­kur­renz­ak­tio­nen zur Ber­li­ner Stif­tung LES zu star­ten.

Da­zu hat das Für­ther Re­cher­che­insti­tut POSTILLON her­aus ge­fun­den, dass in Fürth der Schwer­punkt der For­schungs­ar­beit eher bei der Op­ti­mie­rung le­ga­ler Steu­er­spar­mo­del­le und ih­ren Aus­wir­kun­gen auf den so­zia­len Zu­sam­men­halt lie­gen soll. Wä­re auch na­he­lie­gend, da ja ein Ver­tre­ter die­ser Pra­xis auch ein be­rühm­ter Sohn der Stadt Fürth ist: Herr Jür­gen Mossack, auf­ge­wach­sen in der Gu­stav­stra­ße.

Nach ei­nem Ge­rücht plant man au­ßer­dem in Zu­sam­men­ar­beit mit dem ZDF im Me­di­en­raum des Lud­wig-Er­hard-Zen­trums re­le­van­te Tei­le aus Sen­dun­gen der »ANSTALT« vor­zu­füh­ren und mit Schü­lern den Fak­ten­check aus der zu­ge­hö­ri­gen Sei­te im In­ter­net für ei­ne Me­di­en­sta­ti­on auf­zu­be­rei­ten.

Die an­de­ren an­ge­dach­ten For­schungs­vor­ha­ben sol­len mo­men­tan auf Eis lie­gen. Da der pri­va­te »Lud­wig-Er­hard-In­itia­tiv­kreis e. V.« den Bau des Lud­wig-Er­hard-Zen­trums (LEZ) fast voll­stän­dig aus ei­ge­nen Mit­teln fi­nan­ziert hat – wie es sich für Stif­tun­gen ge­hört – ist er noch auf Spen­den an­ge­wie­sen. Der baye­ri­sche Fi­nanz­mi­ni­ster stellt aber öf­fent­li­che Mit­tel für den Bil­dungs­be­reich in Aus­sicht. Da­mit soll z.B. ge­klärt wer­den, war­um Er­hard sich zum Te­gern­see hin ori­en­tiert hat und von sei­ner Hei­mat nichts mehr wis­sen woll­te. Auch soll ge­klärt wer­den, ob das neo­li­be­ra­le Netz­werk der Mont Pè­le­rin Ge­sell­schaft mit den Lud­wig-Er­hard-Stif­tun­gen ko­ope­rie­ren könn­te.

Aber da will man nach un­be­stä­tig­ten Ver­laut­ba­run­gen erst ab­war­ten, wie die näch­sten Wah­len ab­lau­fen. Zu heiß ge­ges­sen soll die Mahl­zeit auch nicht wer­den. Könn­te das Ge­fü­ge der pro­pa­gier­ten »So­zia­len Markt­wirt­schaft« et­was durch­ein­an­der brin­gen...

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