Ökologischer Umbau im Stadtwald
25. Juni 2011 | von Hucky Schermann | Kategorie: UmweltNeben dem Stadtpark und den Flusstälern hat Fürth noch ein gutes Beispiel von verträglich bewirtschafteter Natur vorzuweisen – den Stadtwald.
Zusammen mit dem Zirndorfer Stadtwald ist das Gebiet als Bannwald ausgewiesen und darf nicht bebaut werden. So ist es z.B. nicht möglich, die kurvenreiche Straßen nach Weiherhof oder Wachendorf zu erweitern und zu begradigen. Bei der geplanten Bebauung des großen Geländes der ehemaligen Grundig-Villa müsste der Bestandswald deshalb die Grenze bilden.
Der Stadtförsterei mit ihrem Leiter Herrn Straußberger ist es gelungen, einen Erholungswald zu schaffen, der ökologisch eine große Bedeutung hat und sich wirtschaftlich trägt. Jedenfalls war der Bereich Stadtförsterei vom Streichkonzert im letzten Haushalt nicht betroffen. Die ersten Früchte des schon seit Jahrzehnten verfolgten Umbaus vom Nadelwald zum gesunden Mischwald sind in einigen Gebieten sehr gut zu sehen.
Im Bereich des Schwarzwildgeheges und nahe der erwähnten Straßen ist das Gelände von verschiedenen gut gepflegten Wegen durchkreuzt und von Joggern, Walkern und Spaziergängern zu manchen Zeiten stark frequentiert. Neben den vielen Kennzeichnungen fallen in der Nähe der Stadtförsterei auch zwei angelegte Pfade ins Auge (Wald-Erlebnis-Pfad und Wald-Lehrpfad mit Hütte).
Was den Naturliebhaber etwas stört (»da is ja a Verkehr wie am Blärrer«), scheint aber beabsichtigt zu sein: Dadurch werden andere Bereiche geschützt und man kann dort in aller Ruhe Natur genießen. Und es gibt, je weiter man reinkommt, noch einige wilde Gebiete, die fast als Geheimtipp zu behandeln sind.
Abenteuerlich wird es in den aufgelassenen Steinbrüchen, die glücklicherweise oft schon von der Krautschicht überwuchert sind. Auf der Höhe in der Nähe der Bauschuttdeponie kommt man noch ran. Hier versuchen sich ab und zu Kletterer.
Die Bewirtschaftung des Waldes findet heute natürlich mit Maschinen statt. Man muss aber feststellen, dass die Rückegassen innerhalb von zwei Jahren wieder recht gut zugewachsen sind.
Wildschweinplage wie in der Nähe des Nürnberger Schmausenbucks und Verbiss an Jungpflanzungen sind nicht festzustellen. Durch kluge Bejagung spart man sich das Geld für Schutzzäune.
Auch die sukzessive Begrünung der Bauschuttdeponie verdient Lob. Wenn sie mal geschlossen ist, hat man vielleicht auch einen neuen Aussichtspunkt in den Rangau (der momentan fehlt). Übrigens: Im Lärmschutzwall zur Autobahn hin steckt der Schutt des alten Geismann-Areals.
Insgesamt ist der Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung, der 2009 vergeben wurde, eine durchaus verdiente Anerkennung.
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Pressespiegel: »Naturschützer pochen auf alte Pläne« (FN)
Als ‘Waldsüchtige’ lese ich liebend gerne solche Artikel, die zeigen, dass Wälder nachhaltig genutzt und trotzdem erhalten werden können. Die wunderschönen Fotos sind ein wahrer Augenschmaus und sagen mir: Raus in den Wald – auch wenn er zur Zeit nicht so saftig grün ist. Aber jede Jahreszeit hat ihren Reiz und nirgends kann man das Wechselspiel der Farben so wunderbar erleben als in der freien Natur.