Fünf Jah­re Für­thWi­ki

17. April 2012 | von | Kategorie: Wissen

Das Für­thWi­ki konn­te am 7. Fe­bru­ar 2012 sein fünf­jäh­ri­ges Be­stehen fei­ern – Grund ge­nug für die Für­ther Frei­heit, bei »Doc Ben­dit«, ei­nem der drei Ad­mi­ni­stra­to­ren des Für­thWi­ki, an­zu­fra­gen.

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FF: Doc Ben­dit, das Für­thWi­ki ist nun be­reits seit fünf Jah­ren on­line – war­um macht ihr das ei­gent­lich?

DB: Na, ir­gend­ei­ner muss es doch ma­chen, oder? Nee, im Ernst: Ich den­ke, je­der hat sei­ne ei­ge­nen Grün­de. Al­len ge­mein ist aber die Ver­bun­den­heit zu Ih­rer Hei­mat- oder Wahl­hei­mat­stadt Fürth. Und je­der, der sich et­was mit Für­ther Lo­kal­hi­sto­rie be­fasst, wird fest­stel­len, dass es seit Schwamm­ber­gers »Fürth von A‑Z« von 1968 nichts Neu­es mehr in En­zy­klo­pä­die­form ge­ge­ben hat. Nürn­berg und Er­lan­gen ha­ben ihr Stadt­le­xi­kon und Fürth hat das Für­thWi­ki – on­line je­der­zeit ver­füg­bar und vor al­lem ko­sten­los, was woll­te man mehr?

 
FF: Und seid ihr mit der Ent­wick­lung des Pro­jek­tes zu­frie­den?

DB: Ich für mei­nen Teil bin sehr zu­frie­den; das FW kratzt im fünf­ten Jahr be­reits an der 3000-Ar­ti­kel-Gren­ze. Da­mit hat zu An­fang wohl nie­mand ge­rech­net, vor al­lem, wenn man be­denkt, dass al­les auf frei­wil­li­ger bzw. eh­ren­amt­li­cher Ba­sis und oh­ne jeg­li­che Be­zah­lung ge­lei­stet wur­de und wird. In den letz­ten Jah­ren sind je­de Men­ge ähn­li­cher Pro­jek­te mit viel En­thu­si­as­mus an­ge­scho­ben wor­den, ha­ben aber nicht durch­ge­hal­ten. Und mit den der­zeit be­stehen­den Schwe­ster­pro­jek­ten an­de­rer Städ­te kann sich das Für­thWi­ki locker mes­sen las­sen: Wenn ich z.B. an Ar­ti­kel wie »Wie­derer & Co« oder »Nach­kriegs­kunst« den­ke, ge­ra­te ich re­gel­mä­ßig ins Schwär­men. In die­sem Zu­ge noch­mals ein herz­li­cher Dank an al­le Mit­schrei­be­rIn­nen!

 
FF: Apro­pos Mit­schrei­ber: Wie­vie­le ak­ti­ve Au­torIn­nen ar­bei­ten der­zeit am Für­thWi­ki mit?

DB: Schwer zu sa­gen, da ei­ni­ge Au­toren nur spo­ra­disch mit­schrei­ben und dann wie­der lan­ge Pau­sen ein­le­gen, ganz nach Lust und Lau­ne halt. Zum so­ge­nann­ten har­ten Kern, der wirk­lich dau­er­haft am Schrei­ben ist, wür­de ich ak­tu­ell nicht mehr als sechs bis sie­ben Be­nut­zer zäh­len.

 
FF: Und ken­nen sich die vir­tu­el­len Team-Mit­glie­der auch im »rich­ti­gen« Le­ben?

DB: Al­so die Ad­mins un­ter­ein­an­der ken­nen sich na­tür­lich, Kon­takt zu an­de­ren Mit­schrei­bern gibts frei­lich auch, aber längst nicht zu al­len. Es fin­den auch kei­ne re­gel­mä­ßi­gen Tref­fen wie et­wa ein Wi­ki-Stamm­tisch oder ähn­li­ches statt – wir sind halt nicht die ty­pi­schen »Ver­eins­mei­er«.

 
FF: Du sprichst es selbst an: Es gibt der­zeit vie­le klei­ne, re­gio­na­le Wi­ki-Pro­jek­te. Was kön­nen die bes­ser als die gro­ße Wi­ki­pe­dia?

DB: Ob die klei­nen Wi­kis et­was bes­ser kön­nen, kann ich nicht sa­gen: Der gro­ße Un­ter­schied liegt wohl dar­in, dass im re­gio­na­len Stadt­wi­ki viel mehr ins De­tail ge­gan­gen wer­den kann. Ein Ar­ti­kel über ei­ne ein­zel­ne Stra­ße z.B. hat in der Wi­ki­pe­dia kaum ei­ne Chan­ce, Stich­wort: Re­le­vanz.

 
FF: Ein gu­tes Stich­wort! In der Wi­ki­pe­dia ist das ja ein Dau­er­reiz­the­ma, wie sieht es bei euch aus?

DB: Re­le­vanz ist bei uns be­wusst nied­rig an­ge­setzt, ge­ra­de um lei­di­ge Dis­kus­sio­nen wie bei Wi­ki­pe­dia zu ver­mei­den – al­les, was ir­gend­wie mit Fürth zu tun hat, hat im Für­thWi­ki sei­ne Be­rech­ti­gung. Trotz­dem gibt es auch hier Gren­zen. Ein Bei­spiel: Ein Auf­tritt von Pe­ter Maf­fay in der Stadt­hal­le recht­fer­tigt kei­nen Ar­ti­kel über Pe­ter Maf­fay im Für­thWi­ki, das wä­re dann doch ein­deu­tig zu­viel des Gu­ten.

 
FF: Wie fi­nan­ziert sich das Für­thWi­ki ei­gent­lich?

DB: Die Ko­sten für den Ser­ver tra­gen der­zeit aus­schließ­lich die bei­den Be­trei­ber, ei­ne Re­fi­nan­zie­rung fin­det über die Wer­be­ban­ner statt. Al­ler­dings be­we­gen sich die Ko­sten für die Ser­ver­mie­te der­zeit mo­nat­lich noch im ein­stel­li­gen Eu­ro-Be­reich, kei­ne gro­ße Sa­che al­so. Wie sich das lang­fri­stig ent­wickelt, wenn das Pro­jekt noch sehr viel grö­ßer wer­den soll­te, muss man ab­war­ten. Ei­ne an­de­re Sa­che ist die Be­schaf­fung von Li­te­ra­tur, da ste­hen deut­lich grö­ße­re Be­trä­ge im Raum, aber auch das wird der­zeit pri­vat ge­schul­tert, ich se­he das ganz klar in der Ka­te­go­rie »Hob­by«. In dem Zu­sam­men­hang: Sach­spen­den sind je­der­zeit will­kom­men. (lacht)

 
FF: Wie siehst du die Zu­kunft des Für­thWi­ki?

DB: Durch­aus ro­sig, die kri­ti­sche An­fangs­pha­se ist über­wun­den und das Wi­ki ist eta­bliert – nur die Für­ther wis­sen es noch nicht. (lacht) Nee, Spaß bei­sei­te, die Zei­chen ste­hen wei­ter­hin auf Wachs­tum und da­mit wächst au­to­ma­tisch auch die Be­kannt­heit. Ich den­ke in Zu­kunft wird sich das Wi­ki da­hin­ge­hend ent­wickeln, dass we­ni­ger neue Ar­ti­kel er­stellt wer­den, son­dern die be­reits be­stehen­den aus­ge­baut und ver­tieft wer­den. Wir freu­en uns na­tür­lich auch, wenn die lo­ka­len Hei­mat­for­scher bei un­se­rem Pro­jekt mit­ma­chen: Erst im März konn­te ich die Für­ther Hi­sto­ri­kern Re­na­te Traut­wein als neue Be­nut­ze­rin be­grü­ßen – für mich per­sön­lich das schön­ste Ge­schenk zum Ju­bi­lä­um.

 
FF: Aha, in Zu­kunft al­so mehr Qua­li­tät statt Quan­ti­tät?

DB: Ge­nau, wo­bei das na­tür­lich nicht hei­ßen soll, dass bis­her ge­schlu­dert wur­de, aber Grund­le­gen­des wie z.B. das Stra­ßen­ver­zeich­nis, was auf ei­nen Schlag gut 800 Ar­ti­kel bringt, kann man halt nur ein­mal an­le­gen.

 
FF: Wi­kis im All­ge­mei­nen wird ja ger­ne nach­ge­sagt, dass sie vol­ler Feh­ler stecken und mit Vor­sicht zu ge­nie­ßen sind...

DB: Das ist wahr, auch für das Für­thWi­ki kann ich völ­li­ge Feh­ler­frei­heit lei­der nicht ga­ran­tie­ren. Ich hal­te die Quo­te bei den in­halt­li­chen Feh­lern aber für ge­ring, da die Ar­ti­kel­schrei­ber ja ei­nen di­rek­ten Be­zug zum The­ma ha­ben und so­mit au­to­ma­tisch an ei­ner rich­ti­gen Dar­stel­lung in­ter­es­siert sind. Schwie­ri­ger wirds, wenn Feh­ler be­reits in der her­an­ge­zo­ge­nen Li­te­ra­tur ent­hal­ten sind, was häu­fi­ger vor­kommt, als man ver­mu­ten möch­te. Da se­he ich dann aber auch den ent­schei­den­den Vor­teil ei­nes Wi­kis, da ich hier über die Dis­kus­si­ons­sei­ten Pro­ble­me in der Grup­pe be­spre­chen und Falsch­ein­trä­ge je­der­zeit kor­ri­gie­ren kann, was bei ei­nem Druck­werk fak­tisch un­mög­lich ist. Und wer ei­ne wis­sen­schaft­li­che Ar­beit ver­fasst, muss so­wie­so Quel­len­for­schung be­trei­ben, da kann ein Wi­ki nicht die letz­te In­stanz sein. Ich kom­me in dem Zu­sam­men­hang noch­mal auf den Qua­li­täts­ge­dan­ken zu­rück: Es wird in Zu­kunft noch viel mehr dar­auf ge­ach­tet wer­den, dass mög­lichst für al­le Ein­trä­ge Quel­len oder Li­te­ra­tur­an­ga­ben an­ge­führt wer­den.

 
FF: »Doc Ben­dit«, vie­len Dank für das Ge­spräch.

DB: Je­der­zeit ger­ne wie­der!

 
Web­links:
Für­thWi­ki Start­sei­te

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2 Kommentare zu »Fünf Jah­re Für­thWi­ki«:

  1. Der jun­ge Für­thWi­ki-Ver­ein hat neu­er­dings ei­ne ei­ge­ne Home­page. Ge­nau­er ge­sagt seit ge­stern.

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